Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007-Reg/0018
liebsten liebenswürdige Gesellschafter und gute Musiker20 sah, gab es in den 1880er-Jahren
die sogenannte Mittwochsrunde, die sich nachhaltiger mit geschichtlichen Themen befasste.
Fritz Geiges gehörte zu diesem Kreis. Daneben veranstaltete der Verein immer wieder öffentlich
zugängliche Vorträge, die so stark besucht waren, dass die Stube als Tagungsort nicht
infrage kam. Der Kaisersaal im Kaufhaus diente oft als Ausweichquartier, ebenso ein Hörsaal
in der Universität, das Greiffenegg-Schlössle oder die Aula der Hindenburgschule.

Bauliche Veränderungen

1880 wurde die Stube um eine Rarität reicher: Der Weinhändler Hebting stiftete eine Uhr mit
Glockenschlag, Wächterruf und Lärmetrommel - das sprechende Wappen der Stadt
Freiburg.21 Damit ist wohl der burgartige Aufsatz auf dem Kasten im Gewölblin gemeint. Die
Wächter stehen noch auf den beiden Türmen; die zugehörige Mechanik funktioniert jedoch
nicht mehr. 1884 erhielt der „Breisgau-Verein" mehr Raum: Ein Bibliothekszimmer durfte
ausgebaut werden mit Balken, die bei einem Umbau am Kornhaus angefallen waren.22 Dieser
Raum existiert nicht mehr, denn er lag im Bereich des heutigen Treppenhauses. Damals führte
nur eine schmale leiterartige Treppe zur „Schauinsland"-Stube. Im Verein wurde in den
1880er-Jahren erwogen, sie durch eine Wendeltreppe zu ersetzen, ob sie jedoch gebaut wurde,
geht aus den gesichteten Unterlagen nicht hervor.23 Das Bibliothekszimmer lag wohl hinter
dem Gewölblin, denn auf einer im „Schau-ins-Land"-Jahresheft von 1898 abgedruckten
Aufnahme ist in der Tiefe des Raums eine Tür zu erkennen.

1896 stellte die Stadt dem Verein in stets widerruflicher Weise den Speicher über den
Gesellschaftsräumen zur Aufbewahrung eines Podiums und sonstiger Ausstattungsstücke zur
Verfügung.24 1897 ist von der Überfüllung der Stube bei den Vereinsabenden die Rede, auch
in dem kleinen Bibliothekszimmer standen damals Tische. Der Gedanke kam auf, die Stadt
um größere Räume im Kaufhaus zu bitten. Die Sache wurde aber nicht weiterverfolgt, da Fritz
Geiges herausfand, dass bei der Stadt nicht die richtige Stimmung herrsche, für uns etwas zu
tun. Es gab dort offenbar Leute, denen der Verein zu lebhaft war und die sich mit dem
Gedanken trugen, ihn aus dem Kaufhause zu entfernen.25 Man war froh, bleiben zu können,
und sparte für eine spätere Vergrößerung der Stube.

Der Umbau, der zum heutigen Zustand führte, fand 1924 statt:26 Das Treppenhaus wurde
verändert, die bequeme breite Treppe bis ins zweite Obergeschoss geführt und neue sanitäre
Anlagen wurden geschaffen. Der Verein dankte der Stadt für diese Verbesserungen, beklagte
aber, dadurch das kleine Bibliothekszimmerchen27 verloren zu haben. Die Stadt zeigte sich
großzügig und ließ zum Ausgleich den Speicher über dem Schankraum zur Kammer ausbauen
. 500 Mark stellte sie dafür bereit.

20 StadtAF. K2/1, Protokollbuch (1896).

21 Schau-ins-Land 7. 1880, Jahresbericht.

22 StadtAF, K2/1, Protokollbuch und Akten 1880-1889.

23 Friedrich Hefele schrieb in seinem Aufsatz „Zur Baugeschichte des Freiburger Kaufhauses" (wie Anm. 1) auf S.
22: „Der seit 1879 im Nebenhaus beheimatete Breisgau-Verein Schauinsland suchte im Oktober 1882 beim
Stadtrat darum nach, seine für nahezu 600 Mitglieder zu eng gewordene Stube durch ein Lese- und Ausstellungszimmer
erweitern zu dürfen, wozu die Treppe für das dritte Geschoß beseitigt und dafür eine schmale
Wendeltreppe eingebaut werden mußte. Der Stadtrat erteilte gerne die Baugenehmigung und übernahm die
Kosten in liberaler Weise auf die Stadtkasse."

24 StadtAF, K2/1, Akten 1894-1896; StadtAF, C3/362/6.

25 StadtAF, K2/1, Protokollbuch 1897.

26 StadtAF, C4/IX/3/15.

27 Die Bibliothek des „Breisgau-Vereins Schauinsland" wurde 1912 der städtischen Volksbibliothek übergeben.
1930 wurde sie ins Stadtarchiv überführt, StadtAF. C4/IX/3/15.

IS


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007-Reg/0018