Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
126.2007
Seite: 271
(PDF, 57 MB)
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benen. Deshalb sollte das bestehende Gedenkstättenportal mit standardisierten Besucherinformationen,
Gruppenangeboten und Preissystemen ausgebaut werden. Möglich wäre auch eine gemeinsame Datenbank
für museale Objekte, Literatur und Archivalien, die im Internet bereitgestellt werden könnte.

Peter Gleber

Die Römer in Baden-Württemberg. Römerstätten und Museen von Aalen bis Zwiefalten. Hg. von Dieter
Planck. Theiss-Verlag, Stuttgart 2005. 400 S., zahlr. Abb.

Das Standardwerk zur römischen Archäologie in Baden-Württemberg, erschienen erstmals 1976, liegt nun
in vierter, von 57 Autorinnen und Autoren um neue Forschungsergebnisse ergänzter Auflage vor. Man ist
verblüfft, was die Römer einst hier geschaffen und was davon seit 500 Jahren Liebhaber und Fachleute
gehoben, erschlossen, bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben: Gebrauchsgegenstände,
Schmuck und Waffen; Reste von Bädern, Brücken, Gewerbestätten, Gutshöfen, Straßen, Wasserleitungen,
Zivilsiedlungen - im Breisgau etwa das Militärlager in Riegel, im Markgräfler Land die „Villa Urbana"
in Heitersheim.

Im Zentrum des Bandes steht der „Limes", von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen
, mit einem eigenen Kapitel (S. 186-201). Hervorgehoben sei ferner die große Zahl vorzüglich
reproduzierter Fotos (darunter ausdruckskräftige Luftbilder), verständlicher Kartenskizzen, anschaulicher
Pläne, erwägenswerter Rekonstruktionszeichnungen. Wiederholt gehen die Autoren auf die Forschungsgeschichte
ein; sie setzt mit dem Fragen von Humanisten im 16. Jahrhundert ein. führt über das Wirken
rühriger Altertumsvereine im 19. Jahrhundert weiter und mündet ein in die Verbindung geistes- und naturwissenschaftlicher
Methoden im 20. Jahrhundert (Dendrochronologie, Luftbildarchäologie u.a.). Bei
passender Gelegenheit werden grundsätzliche Erwägungen in den Text eingeflochten, etwa zu römischen
Straßenverbindungen auf der Ostalb (S. 47f.). Kontinuitäten werden deutlich, so hinsichtlich der Trassen
von Straßen und der Weiterverwendung ganzer Gebäude oder einzelner ihrer Teile als Kirchen. Es gefällt
die vorsichtige Deutung, zu erkennen da an einem „wohl", dort an einem Fragezeichen; behutsam ist manche
römische Inschrift ergänzt. Der Band gefällt nicht zuletzt deshalb, weil er - farblich unterlegt - dem
Besucher nützliche Informationen zusammenstellt: zum Archäologischen Museum Colombischlössle
Freiburg etwa Anschrift, Telefon und Fax, E-Mail und Website, Öffnungszeiten, Lage und Anfahrtsweg,
bemerkenswerte Schwerpunkte im Ausstellungsgut. Ein Exkurs „Wanderungen und Fahrten auf den Spuren
der Römer" (S. 381-397) bringt weitere praktische Hinweise, auch für Besucher, die mit Kindern kommen
.

Der Band ist sorgfältig redigiert und lektoriert. Druckfehler u.ä. muss man suchen (Staats- statt Stabsgebäude
S. 13/15; Allamannen S. 23, sonst mit einem ,F). Manche Fotos sind zweimal wiedergegeben;
statt dessen hätte man sich eine weitere Abbildung gewünscht. Der reiche Inhalt hätte eine Erschließung
durch Register verdient - etwa zu Körperpflege und anderen „Sachen" sowie zu Orten; man rechnet mit
dem Zähringer Burgberg und findet ihn, ganz „logisch", unter Gundelfingen.

Seite um Seite kündet der Band vom Wohlstand des Landes; seine Bewohner wissen ihr Erbe zu schätzen
; sie sind bereit, sich das viel kosten zu lassen in Form von uneigennütziger Arbeit und finanzieller
Förderung durch private Stiftung, Kommune, Kreis, Land. Bund und übernationale Institutionen.

Norbert Ohler

Ernst Schubert: Essen und Trinken im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006.
440 S., S/W-Abb.

Essen und Trinken zählen zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Doch wie in der Gegenwart, so sah
auch im Mittelalter der Speiseplan je nach Region, gesellschaftlicher Herkunft oder Jahrhundert unterschiedlich
aus. Ernst Schubert, der 2006 verstorbene Professor für niedersächsische Landesgeschichte und
Direktor des Instituts für historische Landesforschung an der Universität Göttingen, greift diese Tatsache
auf und macht in seinem Buch aus einem kulinarischen Thema eine umfassende Kultur- und Mentalitätsgeschichte
. Immer nah an den Quellen schildert er anschaulich und wirklichkeitsnah die Ernährungs- und
Trinkgewohnheiten der Bürger, der Handwerker, der Bauern oder am Hof. Er berichtet vom Fleisch und
vom Metzger, vom Bier und vom Wein, vom Huhn und vom Fisch ebenso wie von Hungersnöten, der um
1500 entstandenen Unsitte des Zutrinkens und geht in „Prolegomena zu einer historischen Flatologie" auf
die Folgen allzu scharf gewürzten Essens ein.

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