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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 73
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0073
Bevölkerung, Landwirtschaft und Gewerbe am
südlichen Oberrhein zu Ausgang des 18. Jahrhunderts

Der Bericht des österreichischen Kameralisten Niklas von Galler über seine

Reise in das badische Oberland 1785*

Von

Horst Buszello

Vor etwas mehr als hundert Jahren veröffentlichte der Heidelberger Historiker Bernhard Erd-
mannsdörffer in den „Badischen Neujahrsblättern" den Bericht eines österreichischen Kameralisten
über dessen Reise in das badische Oberland im Jahre 1785.1 Obwohl der Bericht in seiner
Mischung aus Landesbeschreibung und Landesstatistik eine interessante Quelle über Land
und Leute, über den Zustand der Gesellschaft und den Entwicklungsstand der vorindustriellen
Wirtschaft ist, hat er nach meinem Dafürhalten nicht die Beachtung gefunden, die ihm für die
Geschichte der südlichen Oberrheinlande am Ende des 18. Jahrhunderts gebührt. Und als
regionale Fallstudie sind die Beobachtungen Gallers zudem ein Beitrag zum größeren Thema
einer Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Deutschlands am Ende des Ancien Regime.

Die folgenden Ausführungen möchten deshalb auf die Reiserelation des Grafen Niklas von
Galler aufmerksam machen und Hinweise, auch kritische, zu deren Verständnis geben.

Graf Niklas Franz Lambert von Galler wurde am 17. September 1761 geboren.2 Er stammte
aus einer alten, in der Steiermark, Kärnten und Krain ansässigen Familie. Mit 15 Jahren, 1776,
ging der junge Niklas nach Innsbruck, wo er das Jesuitenkolleg besuchte. Drei Jahre später begann
er ein Studium an der Universität Salzburg, das er 1782 an der Universität Straßburg
fortsetzte. Anfang Juli 1784 begab er sich nach Karlsruhe, Residenz des markgräflich-
badischen Hofes und Sitz der Landes Verwaltung für die seit 1771 wieder vereinigte Markgrafschaft
Baden.3 Was Niklas von Galler nach Abschluss seiner Straßburger Universitätsstudien
nach Karlsruhe zog, war gewiss der aufgeklärte und reformfreudige Geist, der,
personifiziert im Markgrafen Karl Friedrich4, vorbildhaft über die Grenzen des kleinen Landes

* Die folgende Abhandlung erschien zuerst in: Europa in der Frühen Neuzeit. Festschrift für Günter Mühlpfort,
Bd. 7, hg. von Erich Donnert, Köln/Weimar/Wien 2008. Der Abdruck im Schau-ins-Land erfolgt mit freundlicher
Genehmigung des Böhlau Verlags. - Der Zweitdruck gab die Gelegenheit, neu erschienene Literatur nachzutragen
.

1 [Graf von Galler] „Relation über meine Reise in die Oberlande der Markgrafschaft Baden vom 15. Juli bis 3.
November des Jahres 1785", hg. von Bernhard Erdmannsdörffer unter dem Titel: Das Badische Oberland im
Jahre 1785. Reisebericht eines österreichischen Kameralisten (Badische Neujahrsblätter 3), Karlsruhe 1893.

2 Die Lebensbeschreibung des Grafen Niklas von Galler ist entnommen aus: Ebd., S. III-V (Vorwort des Herausgebers
zur Edition des Reiseberichts).

3 Nach dem Aussterben der baden-badischen Linie des markgräflichen Hauses mit dem kinderlosen Tod des
Markgrafen August Georg war dieser Landesteil 1771 an die Linie Baden-Durlach gefallen.

4 Karl Friedrich, geb. 1728, Markgraf von Baden-Durlach 1746. Markgraf von Baden 1771, gest. 1811.

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