Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 84
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0084
ben. Heitersheim ist der Sitz des Großpriors der deutschen Malteser Zunge, ansonsten jedoch
ein unbeträchtlicher Marktflecken.43,

Am 2. Oktober reiste Niklas von Galler von Müllheim wieder ab. Über Freiburg ging der
Weg zurück nach Emmendingen.

Die Chaussee von Müll heim bis Freiburg ziehet durch folgende Ortschaften: a. Hügel heim, b. Buggingen,
c. Seefelden (zu dem Oberamt Baden w eiler gehörige, eben nicht sehr beträchtliche Dörfer). Hier fängt
das österreichische Territorium an. Rechts siehet man die große badische Vogtei Gallenweiler und in der
nämlichen Lage, aber etwas entfernter die Ruinen des Schlosses Staufen, welche auf einer Anhöhe stehen.
Am Fuße derselben liegt der Ort gleiches Namens; er gehört... dem Gotteshaus St. Blasien. Heitersheim
folgt unmittelbar darauf liegt aber etwas näher an die Chaussee; die Landeshoheit stehet dem Hause
Osterreich zu. d. Krotzingen. Der Ort gehöret dem Freiherrn von Pfirdt. e. Offnadingen, f. Norsingen, g.
Scherzingen sind österreichische Ortschaften. Da[nn] fällt man wiederum in das Badische, nämlich in die
sogenannte untere Badenweiler Vogteien ein, fährt durch h. Wolfenweiler, i. Leutersberg, siehet links Mengen
und Schallstadt, kömmt sofort wieder auf österreichisches Territorium durch k. Wendlingen, l. St. Georgen
nach Freiburg. Die badische Vogtei Haslach liegt links zwischen beiden eben genannten Orten, ganz
abgerissen von denen übrigen, zu dem Oberamt Badenweiler gehörigen Ortschaften; ihre Banngrenzen
reichen beinahe bis an die Landstraße.44

Mit der zitierten Wegeskizze hat Galler ein einprägsames Bild von der territorialen Zersplitterung
in diesem Teil der südlichen Oberrheinlande gegeben. - Am 3. Oktober traf von Galler
wieder in Emmendingen ein.

Die Oberamtsbeschreibungen: Bevölkerung, Gesellschaft, Wirtschaft

Der eigentliche Zweck der Reise Gallers war nach eigenen Angaben nicht auf architektonische
(wir würden sagen: bildungstouristische), sondern auf kameralische Gegenstände gerichtet.45
Und somit dürfte Galler die dem Reisetagebuch eingearbeiteten Beschreibungen der besuchten
Herrschaften bzw. Oberämter als den wichtigeren Teil seiner Reiserelation angesehen haben.
Was unter diesen Beschreibungen zu verstehen ist, zeigt am besten das Raster, nach dem sie
jeweils gegliedert sind:

- Größe, Grenzen und Bevölkerung der Oberämter

- Bodenbeschaffenheit und Bodenschätze

- Landwirtschaft

- Viehzucht

- Ackerbau

- Obst- und Gartenbau

- Weinbau

- Wiesenbau

- Wald- und Holzkultur

- Gewerbe, Manufakturen, „Fabriken"

- Preise der Lebensmittel

- Ausfuhr, Einfuhr, Bilanz

- Vermögensstand der Bewohner

- Moralischer Charakter und Religion

- Judenhaushaltungen

- Münzfuß, Münzen, Maß, Gewicht

- Verwaltung: Fürstliche Bedienstete und deren Bezahlung.

« Das Badische Oberland (wie Anm. 1), S. 70f.
44 Ebd., S. 71 f.
« Ebd., S. 47.

84


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0084