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Abb. 5 Der Weber. Kupferstich von Daniel Chlodowiecki (aus: Sigrid JacobeitAVolfgang Jacobeit: Illustrierte
Alltagsgeschichte des deutschen Volkes, 1550-1810, Köln 1986, S. 64).
Für die Herrschaft Hochberg heißt es:
Ich muß hier wiederholen, daß die Viehzucht, der Frucht-, Hanf- und Weinbau den beträchtlichsten Nahrungszweig
der hochbergischen Unterthanen ausmachen; denn die übrigen Arten von Gewerben, als
Steinbrüche, Ziegeleien, Töpfer-Arbeiten, Branntwein-Brennereien u. dgl. sind von zu geringer Bedeutung
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Eine Ausnahme war nur die 1784 mit erheblicher staatlicher Unterstützung errichtete Hanfund
Baumwollspinnerei und -weberei des Samuel Vogel aus Mülhausen.110 Sie hatte mit dem
Fabrikantenhaus und zwei Webereigebäuden (mit insgesamt 19 Webstühlen) ihren betrieblichen
Mittelpunkt in Emmendingen; 11 weitere Webstühle standen in Köndringen, Eichstetten
und Malterdingen. Das Spinnen von Hanf und Baumwolle wurde größtenteils „außer Haus" in
den umliegenden Ortschaften betrieben; daran waren mehrere hundert Familien (vor allem Kinder
und Frauen) beteiligt. Dem Vogelschen Unternehmen - einer Mischung aus Verlag und Manufaktur
- war auch ein Waisenhaus („Armeninstitut") mit Schule und „Spinnschule" in Em-
109 Das Badische Oberland (wie Anm. 1), S. 35.
110 Ebd., S. 35 und 79. Dazu Franz Josef Gemmert: Das Textilunternehmen Samuel Vogels in Emmendingen. Ein
sozialpolitischer Versuch J. G. Schlossers, in: Schau-ins-Land 80 (1962), S. 105-115; Schlosser. Begleitbuch zur
Ausstellung (wie Anm. 31), S. 217-224; Schmölz-Häberlein (wie Anm. 82), S. 105f.; Dies.: Vom Westfälischen
Frieden bis zum Ende des Alten Reiches, in: Geschichte der Stadt Emmendingen, Bd. 1, hg. von Hans-
Jörg Jenne und Gerhard A. Sauer, Emmendingen 2006, S. 279-421, hier S. 348. Siehe auch S. 96 mit Anm.
101.
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