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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 178
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0178
Anders als bei den Ausstrahlungen elsässischer Baukunst im sakralen Räume weit nach Südwestdeutschland
hinein lassen sich in der Burgenbaukunst keine solchen spezifischen Ausbildungen feststellen
. Dagegen dokumentieren Besonderheiten wie die schiffsförmig gestaltete Kernburg mit zugespitztem
Bergfried an der Frontseite, so die Verfasser, die regionale Gebundenheit architektonischer Entwicklungen
im Hochmittelalter.

Die „Burgen des Elsaß" werden, so sie in allen vier Bänden dermaleinst vorliegen, mit Fug und Recht
als das Standardwerk zur mittelalterlichen Burgenkunde in einem für die Geschicke des Reiches maßgeblichen
Kraft- und Zeitraum genannt werden dürfen. Karlheinz Deisenroth

Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau. Teil 1: Nördlicher Teil, Halbband L-Z, hg. von Alfons Zettler
und Thomas Zotz (Archäologie und Geschichte 15), Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2006, 351 S., zahlr.
Abb., mit 1 Karte.

Nach dem ersten Teilband erscheint erfreulicherweise drei Jahre danach der zweite Teilband des breis-
gauischen Burgenlexikons, Nördlicher Teil, der somit diesen ersten Komplex des auf den gesamten Breisgau
angelegten Nachschlagewerks vervollständigt und auch eine Forschungslücke füllt. Das Burgeninventar
mit interdisziplinärem Charakter beschreibt zuerst die jeweilige Burg in ihrer Lage und gibt einen
Blattausschnitt der TK 25 wieder, oft angereichert mit Luftbildaufnahmen, in einigen Fällen sind auch historische
Abbildungen, Zeichnungen oder ähnliches wiedergegeben. Die Geschichte der Burgen wird neben
der Archäologie ausführlich dargestellt und mit (leider) nur wenigen, aktuellen und ausschließlich
SAV-Abbildungen ergänzt. Literaturangaben runden die einzelnen Artikel ab. Positiv ist, dass nun der
nördliche Breisgau komplett ist und in den Nachbemerkungen des zweiten Halbbandes sogar schon drei
Ergänzung (Biengen, Köndringen, Littenweiler) zu Artikeln des ersten Halbbandes aufgenommen wurden
. Hier finden sich zusätzlich ein Glossar mit wichtigen Begriffen, ein umfangreiches Abbildungsverzeichnis
sowie Orts-, Personen- und Sachregister. Der Karte ist eine systematische und eine alphabetische
Liste der Burgstellen zum zweiten Halbband angeschlossen.

Für ein solches Werk ist ein Zeitraum von drei Jahren durchaus üblich und in keiner Hinsicht zu beanstanden
. Der zeitliche Abstand zeigt sich auch positiv in den Nachbemerkungen zum ersten Halbband, zu
denen sich die Autoren und Herausgeber nicht zu schade waren. Umso ärgerlicher ist es jedoch, wenn der
Verlag auf seiner Homepage bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens des zweiten Halbbandes verkündet,
dass der erste Teil vergriffen sei und nicht mehr aufgelegt werde. Hier fehlt dem Interessenten am Lexikon
gegenüber einem wissenschaftlichen Verlag dann doch das Verständnis, zumal bei den heutigen
Drucktechniken eine Neuauflage so kategorisch auszuschließen nicht notwendig sein muss. Auch in der
Angabe des Umfanges nimmt es Thorbecke offensichtlich nicht so genau, wenn er beim hier zu besprechenden
zweiten Halbband 590 Seiten, also die Gesamtseitenzahl beider Halbbände zusammen, angibt.
Der Teilband L-Z enthält real nur 351 Seiten, da die Seitenzählung des ersten Teilbandes in dem vorliegenden
Band ab Seite 257 fortgesetzt wird.

Ein schon bei verschiedenen Besprechungen bemängelter Kritikpunkt am Lexikon ist auch im zweiten
Halbband die Qualität einiger Abbildungen. Vielfach sind sie doch sehr klein und daher wenig glücklich,
einige andere sind „versuppt" und kaum erkennbar, was das Lektorat bereits feststellen und ändern hätte
sollen. Wieder bei anderen gibt es Scan-Schatten, schlagen Rückseiten durch oder sind schlicht unscharf
(S. 341, 358, 441 und 474). Es ist zu hoffen, dass der Verlag sich dieser Defizite bei dem auf vier Bände
angelegten Werk annimmt und hier drucktechnische Verbesserungen einbringt.

Ansonsten ist das zeitnahe fortgesetzte Erscheinen dieses Burgeninventars ein großer Erfolg und lässt
die Vorfreude auf die nächsten beiden Bände für den südlichen Breisgau noch wachsen. Den Initiatoren
der Bände, Alfons Zettler und Thomas Zotz, gebührt in jedem Fall der Dank für ein langlebiges Nachschlagewerk
. Bleibt die Hoffnung, dass sie auch weiterhin Finanziers und Bearbeiter für den abschließenden
zweiten Teil finden. Die schon beim ersten Halbband bekrittelten Dinge sollten jedoch in
keinster Weise den Elan für die Arbeit am Gesamtlexikon bremsen, sondern zur Perfektionierung des Vorhabens
beitragen. Die beiden Halbbände zu den Burgen des nördlichen Breisgaues sind nicht nur für die
südwestdeutsche Landesgeschichtsforschung, sondern auch für den regional interessierten Leser und
Laien mit Sicherheit ein großer Gewinn. Dieter Speck

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