Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 188
(PDF, 36 MB)
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Teil II (S. 333-541) bringt - zusammengestellt von zahlreichen Autoren - Stammtafeln, Listen von
Bischöfen der zehn Bistümer, die sich in das heutige Bundesland teil(t)en (seit den Anfängen), Listen der
Kirchenpräsidenten bzw. Landesbischöfe der Evangelischen Landeskirche in Baden sowie in Württemberg
(seit 1920 bzw. 1918), Listen von Ministern (seit 1815), ferner Tabellen zu Wahlen (seit 1868) und
zur Bevölkerungsstatistik (seit 1806). Diese .Übersichten und Materialien' bilden willkommene Hilfen,
ersparen sie dem Benutzer doch lästiges Nachschlagen in verschiedenen Werken.

Es folgt Teil III, das äußerlich griffig gestaltete Gesamtregister zu Bd. 1 bis 5 (S. 543-997). Ein Verzeichnis
der 73 Mitarbeiter am ,Handbuch', ergänzt um deren jeweilige Beiträge, rundet das monumentale
Gesamtwerk ab (S. 998-1000). Norbert Ohler

Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen. Ereignisse, Auswirkungen. Reflexionen, hg. von Bernd Martin
(Rombach Wissenschaften, Reihe Historiae 19), Rombach Verlag, Freiburg/Berlin 2006, 348 S.

Der Sammelband ist aus einer Ringvorlesung des Historischen Seminars der Universität Freiburg im Sommersemester
2005 hervorgegangen. Absicht dieser Veranstaltung war es nach Bernd Martin, „den Zweiten
Weltkrieg in vorsichtiger Form zu historisieren" (S. 10). Damit setzte sich die Veranstaltung bewusst
ab von dem aufgeregten Jubiläumshistorismus, wie er häufig in den Medien praktiziert wird.

Zwar ist aus der Distanz von 60 Jahren eine deutlich rezeptionsgeschichtliche Ausrichtung gewählt worden
, doch die 15 Beiträge des Bandes umfassen eine breite Themenvielfalt, die auch andere Aspekte
zulässt. Damit ist ein sehr anregendes Buch entstanden. Obwohl das Thema „Zweiter Weltkrieg" üblicherweise
die Domäne der Neuzeithistoriker ist, haben sich auch die anderen Teilbereiche des Historischen
Seminars - sogar der Beitrag eines Romanisten (Joseph Jurt) ist zu vermelden - an diesem Unternehmen
beteiligt. So konnte die Alte Geschichte antike Elemente in der „Thermopylenrede" Görings anlässlich
der Kapitulation Stalingrads (Hans-Joachim Gehrke) herausarbeiten, während die Mittlere
Geschichte die Rolle der Freiburger Mediävistik in Kriegs- und Nachkriegszeit untersuchte (Thomas
Zotz). Die Beiträge von Sylvia Paletschek und Hans-Erich Volkmann erweiterten diesen Aspekt, indem
sie die Position der deutschen Universität vor. während und nach dem Krieg untersuchten. Der Wiederbeginn
nach dem Krieg zeigte dann ein doppeltes Gesicht. Er war einerseits durch ein restauratives Wiederanknüpfen
an die Universitätsstruktur des späten Kaiserreichs gekennzeichnet, andererseits wies er
vielfältige Reformansätze auf, die weit in die Zukunft zeigten.

Mehrere Beiträge widmeten sich den Themen Kriegsführung und Kriegsende (Susanne Kuß. Heinrich
Schwendemann, Dietmar Neutatz, Bernd Martin). Der Herausgeber Bernd Martin verband in seinem Beitrag
über das Kriegsende die persönliche Erinnerung als Zeitzeuge mit der reflektierten Distanz des heutigen
Historikers.

Breiten Raum wurde den am globalen Ereignis Zweiter Weltkrieg beteiligten Ländern eingeräumt (Sowjetunion
, Großbritannien, USA, Frankreich. China). Bemerkenswert ist, wie gerade in Großbritannien
und Frankreich die Erfahrung des Weltkriegs die Ausbildung nationaler Mythen hervorbrachte, so in
Frankreich den Mythos der Resistance (Joseph Jurt) und in England ein Staatsbewusstsein (Franz-Josef
Brüggemeier), das bis heute den Zweiten Weltkrieg als „Krieg des Volkes" ansieht. Dabei wurde die historische
Gestalt Königin Elisabeths L geradezu zu einer charismatischen Figur, die in der Krisenzeit des
Weltkriegs englische Werte verkörperte (Ronald G. Asch).

Der abschließende Beitrag von Ulrich Herbert unternimmt die umfassende und differenzierte Einordnung
des Themas in die großen Entwicklungslinien der europäischen Geschichte, um schließlich die Bedeutung
des Zweiten Weltkriegs als Epochenscheide in sieben Punkten zusammenzufassen. Als wichtigstes
bis heute nachwirkendes Ergebnis stellt er die Entstehung eines antitotalitären Grundkonsenses und
die Ablehnung rechtsradikaler Ideologien heraus.

Aus der Ringvorlesung ist ein sehr anregendes Buch entstanden, das dem Leser viele verschiedenartige
Denkansätze eröffnet. Jedoch besitzen die Einzelbeiträge oft unterschiedliche Tiefe, so dass man am
Schluss einen Beitrag vermisst, der die stark divergierenden Aspekte der Beiträge nochmals gedanklich
verbindet und vertieft. Dankbar ist der Leser für die ausgewählten Literaturhinweise am Ende jedes Beitrags
, die eine schnelle Information ermöglichen. Ein Personenregister und die Kurzbiographien der Autoren
schließen den Band ab. Willy Schulze

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