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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 193
(PDF, 36 MB)
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benachbarten Institutionen auch in Fallers Biographie spiegeln, schildert H.-O. Mühleisen. M. Hermann
entwirft in einem einleitenden Beitrag mit knappen Strichen Matthias Fallers Leben und Werk. E. Irten-
kauf sucht in den von ihr bearbeiteten Tagebüchern der St. Märgener Äbte nach Spuren des schweigsamen
Künstlers. Im Umkreis der zwei Klöster fertigte er unermüdlich Altäre und Einzelplastiken für Kirchen
und Klöster im Schwarzwald, Breisgau und Elsass. St. Zumbrink und G. Linke ordnen seine Arbeit
in den größeren Zusammenhang der Bildhauerei des 18. Jahrhunderts am südlichen Oberrhein und im
Schwarzwald ein.

Herzstück des Katalogs aber ist ein Werkteil von über hundert Seiten, worin zahlreiche Skulpturen, Altäre
oder Altaraufsätze und sonstige Werke des Meisters in Bild und Text vorgestellt werden. Es ist eine
engagierte Einladung an den Leser, sich auf das reiche Werk des Barockbildhauers aus dem Schwarzwald
einzulassen. Eugen Hillenbrand

Hans Harter: Der Teufel von Schiltach. Ereignisse - Deutungen - Wirkungen. Mit einer Quellendokumentation
(Beiträge zur Geschichte der Stadt Schiltach 2), Stadt Schiltach, Schiltach 2005, 140 S., zahlr.
S/W- und Farb-Abb.

Ein erschrocklich Warhqfftige History wie es yetz auffden Gründonnerstag im Kintzgertal zu Schiltach im
dreyundreissigsten jar / der listig Teufel die frumen leüt daselbs / mit falschen warten / pfeiffen / allerley
gesang / rc. betrogen / zu lest die Statt gar verderbt / und verbrent hat. Dies sind die einleitenden Worte
aus einem Flugblatt, das angeblich 1533 nur zwei Wochen nach dem schrecklichen Brand von Schiltach
verfasst wurde und die Ereignisse in einer Intensität schildert, als wäre man „live" dabei gewesen. Hans
Harter ist es zu verdanken, dieses der Forschung bislang unbekannte Dokument in der Württembergischen
Landesbibliothek Stuttgart aufgespürt und durch sein Buch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben
.

Die Geschichte des „Teufels von Schiltach" ist bei den Bewohnern der Stadt wie keine andere historische
Begebenheit im Gedächtnis haften geblieben. Dies veranlasste den Autor, der über seine Heimatstadt
Schiltach bereits zwei Bücher geschrieben hat und somit als ausgesprochener Kenner der Stadtgeschichte
gilt, dem Vorfall auf den Grund zu gehen und gründlich aufzuarbeiten. Zunächst stellt er die wichtigsten
Quellen vor und gibt deren Inhalt wieder. Hierzu zählen neben dem eingangs erwähnten Flugblatt z. B.
die Briefe des Erasmus von Rotterdam, die Chronik des Villinger Ratsherrn Heinrich Hug, die Weißenhorner
Historie des katholischen Kaplans und Notars Nikolaus Thoman sowie die Zimmersche Chronik.
In einem zweiten Kapitel führt er die Aussagen der Schriften zusammen und rekonstruiert die Ereignisse
bis ins Detail: Beginnend mit dem Auftauchen eines „Gespensts" im Schiltacher Wirtshaus am 24725.
März 1533, die Befragung des Teufels, der misslungene Exorzismus, die Rolle der Magd, über den Brand
am 10. April und die Hinrichtung der angeblichen Hexe in Oberndorf nur elf Tage nach der Katastrophe.
Abschließend widmet sich der Autor dem Weiterwirken des „Teufels von Schiltach" als Sprichwort, in
Wunder- und Exempelbüchern, in Sagen und einem historischen Roman (von Wilhelm Jensen, der sich
bekanntermaßen auch in Freiburg zugetragener Ereignisse schriftstellerisch annahm) oder der Kunst.
Selbst ein Fernsehfilm entstand im Auftrag des Südwestrundfunks 1984 und an Fasnacht treibt im Narrengewand
der „Teufel" noch heute sein Unwesen, „denn ohne mich - so schön es wär, geht's nicht auf
dieser Welt."

Dem Autor gelingt mit diesem Buch ein wichtiger und gut lesbarer Beitrag zur Schiltacher Stadtgeschichte
, der sowohl den interessierten Laien als auch den Wissenschaftler - dank der im Anhang befindlichen
Quellendokumentation - zufrieden stellen dürfte und alle Fragen zu diesem Thema beantwortet.
Am Ende bleibt nur, sich dem Wunsch des ungenannten Autors - vermutlich des Schiltacher Pfarrers -
vom zu Beginn zitierten und im religiös-theologischen Geist verfassten Flugblatt anzuschließen, der im
dortigen Schlusssatz zum Ausdruck kommt: Gott der herr schicke uns alles zugutem /Amen.

Hans-Peter Widmann

Frank-Rutger Hausmann: Hans Bender (1907-1991) und das „Institut für Psychologie und Klinische
Psychologie" an der Reichsuniversität Straßburg 1941-1944 (Grenzüberschreitungen. Beiträge zur wissenschaftlichen
Erforschung außergewöhnlicher Erfahrungen und Phänomene 4), Ergon Verlag, Würzburg
2006, 172 S., 1 CD-ROM mit Bildmaterial.

Die dreijährige Tätigkeit Hans Benders an der 1941 neugegründeten Reichsuniversität Straßburg (RUS)

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