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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 195
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0195
1220 erstmals in Straßburg umgesetzt und von den Freiburger Bauleuten übernommen. Während der romanischen
Epoche war Basel Vorbild gewesen. Der erste Langhausabschnitt hat gerade wegen seiner spürbaren
Schwerfälligkeit und Unsicherheit für die Architekturgeschichte eine besondere Bedeutung. Es ist
ein Verdienst der vorliegenden Publikation, das Konstruktive sichtbar zu machen, auch beim Rundgang
durch das Münsterinnere, wo überall eindrucksvolle Details die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Basler
Einfluss wird bei den Ausführungen über die Nikolauskapelle im Erdgeschoss des südlichen Hahnenturms
wieder angesprochen.

Die Portale werden beschrieben, beginnend mit der Gegenüberstellung des romanischen Nikolausportals
mit dem gotischen Lammportal auf der Südseite. Das Schöpfungsportal auf der Nordseite wird kunstgeschichtlich
gewürdigt. Der reich mit Figuren geschmückten Vorhalle ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Darin wird die Spur nach Straßburg wieder aufgenommen. An der Gestalt des Fürsten der Welt und der
neben ihm stehenden Voluptas sind die Parallelen besonders gut abzulesen. Der kleine Münsterführer verschafft
dem Betrachter dank einer Planskizze, die den 36 Skulpturen an den Wänden ihre Namen zuweist,
einen Überblick. Die Themen im horizontal dreigeteilten Tympanon sind ebenfalls in die Skizze eingetragen
. Eine hilfreiche Grafik zeigt den Münstergrundriss mit einer farblichen Kennzeichnung der Stilepochen
, den Namen der Portale und Nischen im Langhaus und der 13 Kapellen des Chorumgangs. Eine
weitere Grafik ist dem Kapitel über die farbigen Münsterfenster beigegeben. Die Autorin betont, dass die
Glasfenster zum großen Teil original aus dem Mittelalter erhalten sind.

Wer mehr über das Münster wissen will, findet im Anhang neben praktischen Hinweisen auf Besichtigungszeiten
und Führungen eine Literaturauswahl mit über 20 Titeln. Renate Liessem-Breinlinger

Gerhard Moehring: Kleine Geschichte der Stadt Lörrach (Regionalgeschichte - fundiert und kompakt),
G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2007, 177 S., S/W-Abb.

Mit seiner Reihe „Regionalgeschichte - fundiert und kompakt" wendet sich der Karlsruher G. Braun
Buchverlag an ein Zielpublikum, das nicht zu ausführlicheren Ortschroniken greifen würde. Durch die
kurze und geraffte Darstellung hofft man, auch solche Leute zu erreichen, die für längere Texte nicht mehr
die „Zeit oder die Kraft haben" (S. 7). Nach mehreren weiteren „Kleinen Geschichten" verschiedener
Städte und Landschaften wurde nun von Gerhard Moehring. dem langjährigen Leiter des Lörracher Burghof
-Museums, ein Bändchen zur Geschichte Lörrachs vorgelegt.

Das Buch besteht im Wesentlichen aus zwei großen Komplexen. Einerseits die Ortsgeschichte im engeren
Sinn, wobei die heutigen Teilorte der Stadt Lörrach mit berücksichtigt wurden. Nach einigen Vorbemerkungen
zu Landesnatur und Vorgeschichte wird den Erstnennungen Lörrachs und seiner Ortsteile
sowie den lokalen Adligen im Mittelalter gedacht. Weitere, für Lörrach besonders wichtige Eckpunkte waren
die Reformation, die Badische Revolution von 1848/49 sowie die Industrialisierung. Der historische
Teil wird bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg geführt. Darüber hinaus ist den Lörracher Bauten,
die jeweils mit Bild und kurzem Begleittext vorgestellt werden, ein umfangreicher Teil gewidmet. Verschiedene
kleinere Teile zu den Lörracher Wappen, eine Zeittafel und eine Literaturauswahl sowie zwei
Anhänge zu den Lörracher Vögten und Bürgermeistern und bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt runden
den Band ab.

Das Anliegen, neue Leserkreise für ortsgeschichtliche Darstellungen zu gewinnen, ist sehr zu begrüßen.
Auch die Vorgehensweise, etwaige Berührungsängste mit teilweise recht monumentalen Stadtchroniken
zu umgehen, indem man stattdessen kurze Texte in einem handlichen Bändchen anbietet, ist durchaus richtig
. Dennoch kann die Umsetzung dieses Konzepts beim vorliegenden Band nur bedingt als geglückt angesehen
werden. Ein Zielpublikum, das nicht etwa zu der voluminösen Lörracher Ortsgeschichte von 1983
greifen möchte, dürfte vor allem aus Leuten bestehen, die über wenige oder gar keine Vorkenntnisse verfügen
. So sehr die Kürze der Darstellung diesem Publikum entgegen kommen mag, sie kann nicht das einzige
Kriterium sein. Die wenigen Informationen, auf die sich der Autor notwendiger Weise beschränken
muss, dürfen nicht unkommentiert und unerklärt stehen bleiben. So hätte man durchaus ein Wort darüber
verlieren könne, weshalb die Erstnennungen der Ortschaften durchweg in klösterlichen Zusammenhängen
stehen. Auch einzelne Begriffe wie etwa die „Gotteshausleute" gehören erklärt, lateinische Zitate müssen
übersetzt werden, selbst wenn sie kurz sind (S. 22).

Der Text macht insgesamt den Eindruck, als ob er durch starke Kürzungen aus einer ursprünglich längeren
Version entstanden sei. Vielfach stehen Informationen dicht nebeneinander, die erzählerisch nicht

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