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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 197
(PDF, 36 MB)
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wissenschaftliche Methoden geben. Beispielhaft seien die Beiträge zu den Zisterziensern (Ph. Rupf), zum
Zisterzienserkloster Tennenbach (J. Treffeisen) und zur Säkularisation geistlicher Herrschaften in Südwestdeutschland
(K. Andermann) genannt. Im Mittelpunkt steht einmal mehr das ehemalige Zisterzienserinnenkloster
Wonnental bei Kenzingen (Die Pforte veröffentlichte die Teile I und II 1992/93 bzw.
1994/95). Wie ergiebig die genaue Untersuchung des Baubestands mit Mauerwerk, Dachstuhl und anderen
Zeugnissen der ,materiellen Kultur' sein kann, zeigen die Beiträge von R. Brinkmann, B. Jenisch, B.
Lohrum und St. King. Fotos und Pläne veranschaulichen die Aussagen; offene Fragen werden als solche
kenntlich gemacht. Aus den weiteren Beiträgen sei der von R. Weber über die Einbindung der Ortsgeschichte
in den Schulunterricht hervorgehoben.

Zwei Bitten für die gewiß bald folgenden weiteren Jahrgänge: Es ist hilfreich, wenn Anmerkungen und
Karten sich ohne Lupe lesen lassen und wenn Fotos datiert sind (mindestens „etwa 1995" oder „vor 2000").

Die umfangreiche Dokumentation der Jubiläumsfeiern zeigt, welche Bedeutung die Arbeitsgemeinschaft
in 25 Jahren für das kulturelle Leben der Stadt Kenzingen und ihres Umlandes gewonnen hat. Mit
berechtigtem Stolz wird eingangs ein Foto erläutert: „Ca. 1200 Besucher waren am Tag des offenen Denkmals
2003 auf Entdeckung der mittelalterlichen Klosteranlage". Norbert Ohler

Christine Schmitt: Ein Seliger aus Baden. Leben und Verehrung des Markgrafen Bernhard IL, Landespatron
in der Erzdiözese Freiburg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2008, 88 S., zahlr. Farb-Abb.

Die Verfasserin des vorliegenden schön ausgestatteten Bandes legte 2001 der Theologischen Fakultät der
Universität Freiburg eine Dissertation vor, die den Titel trug: „Der selige Bernhard von Baden in Text und
Kontext 1858-1958" (Die Arbeit ist 2002 mit dem Untertitel „Hagiographie als engagierte Geschichtsdeutung
" als Band 46 der Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde erschienen). Dieselbe Autorin
stellt nun dem Text-Band mit gerade mal drei Abbildungen einen Bild-Band zur Seite, der in zahlreichen
Beispielen dem Betrachter vermitteln soll, „was die Geschichte aus ihm gemacht hat", dem seligen Markgrafen
aus Baden. Hauptanliegen ist es, sein Weiterleben in der Erinnerung anhand markanter Bilddokumente
darzustellen. Während vier Seiten für „Dreißig Jahre Leben" genügen müssen, entfalten die weiteren
siebzig Seiten ein lebendiges und spannendes Panorama der Rezeptionsgeschichte, deren Eckpunkte
das Jahr der Seligsprechung 1769 und das Bernhardusjahr 1957/58 bilden. Auch die langwierigen
Bemühungen um Bernhards Heiligsprechung werden skizziert und mit zahlreichen Bilddokumenten bis
in die jüngste Gegenwart hinein belegt. Der selige Bernhard ist als Projektionsfläche für Handlungsperspektiven
und -maximen offensichtlich höchst geeignet. Aber die Verfasserin will auch über die Geschichte
des Kults eines Landespatrons zu einem tieferen Verständnis der badischen Kirchengeschichte
hinführen. Eugen Hillenbrand

Eduard Seidler/Karl-Heinz Leven: Die medizinische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
im Breisgau. Grundlagen und Entwicklungen, hg. von Karl-Heinz Leven, Sylvia Paletschek, Hartmann
Römer und Dieter Speck (Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, NF
2), Verlag Karl Alber, vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage, Freiburg/München 2007, 885
S. mit S/W-Abbildungen.

1922 konnte der Pathologe Ludwig Aschoff mit Schülern und Kollegen aus Japan und vielen weiteren
Gästen aus dem In- und Ausland die bauliche Erweiterung seines Instituts feiern. Zur Finanzierung hatten
zwei Firmen die beachtliche Summe von 150.000 Mark beigetragen: das Freiburger Holzunternehmen
Himmelsbach und die Riegeler Brauerei. Dass es gerade Aschoff gelang, Drittmittel, wie wir heute sagen,
zu werben, lag an seinem hohen Ansehen als Forscher von internationalem Rang, zu einem beträchtlichen
Teil jedoch auch an seiner Präsenz in der Öffentlichkeit. Er äußerte sich zu Fragen der Jugenderziehung,
des Schulunterrichts und des Sports. In der Freiburger Turnerschaft und in der evangelischen Kirche
Badens engagierte er sich persönlich.

Mit über dreißig Nennungen steht Aschoff im Personenregister des von den Medizinhistorikern Seidler
und Leven erarbeiteten Bandes über die Geschichte der Medizinischen Fakultät. Elf Ordinarien zählte
diese in den frühen 1920er-Jahren. Nicht nur Aschoff, auch der Ophthalmologe Axenfeld und der Poly-
kliniker und Kinderheilkundler de la Camp sind bis heute in Erinnerung, unter anderem weil Stationen
der Uniklinik nach ihnen benannt sind. Zwei Namen aus diesem Kollegium, das dem Leser in einem Gruppenbild
vorgestellt wird, sind nachhaltig negativ belegt: Hoche und Eugen Fischer.

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