Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0029
Abb. 1 Riegel, Michaelskapelle. Ansicht von Norden (Foto: King).

Eine Kirche St. Michael wird 971 oder 996 erstmals genannt.8 Ihre Lage ist in der Urkunde
zwar nicht lokalisiert, doch darf davon ausgegangen werden, dass es sich um die heutige
Michaelskapelle handelt. Gegen 1400 dürfte die Burg auf dem Michaelsberg abgegangen sein,
statt derer im Spätmittelalter eine Niederungsburg in Riegel urkundlich fassbar ist,9 die wohl
im Bereich des späteren barockzeitlichen Schlosses lag. 1465 wird eine Wallfahrt zur Michaelskapelle
begründet. In diese Zeit sowie in die Zeit nach einer angeblichen Zerstörung im
Dreißigjährigen Krieg datierte man bisher den Baukörper der Kapelle.

8 Adolf Futterer: Zur Datierung der beiden Kirchenverzeichnisse in den Einsiedler Codices 29 und 319, unveröffentlichte
Dissertation, Freiburg 1949, S. 14: XIIII kl (= kalendas) Dec(embris) Dedicat(io) basilic(ae) sei
(= saneti) Michahelis In Regali. Die Datierung im Manuskript 29 entspricht dem 18. November. Das ungefähre
Jahr wird von Futterer durch eine umfangreiche Beweisführung ermittelt und auf S. 171 auf den Zeitbereich 969-
972 bzw. „um 971" eingeengt.

9 Adolf Futterer: Die Freiherren von Garnier auf der Herrschaft Lichteneck und deren Beziehungen zum Flecken
Riegel (1660-1721), in: Schau-ins-Land 67 (1941), S. 79-116, bes. S. 103f. und 113; Ders.: Einkünfte und Besitz
der Herrschaft Lichteneck im gemeinteilherrlichen Flecken Riegel unter den Pfalzgrafen von Tübingen und
den Freiherren von Garnier 1391-1721, in: Schau-ins-Land 82 (1964), S. 12-46, bes. S. 36f. Angesichts des Fehlens
einer Quellenangabe für das Erbauungsjahr der Niederungsburg „um 1410" entsteht der Eindruck, dass der
Zeitpunkt von Futterer aus der Besitzgeschichte, dem Einstieg der Blumenecker in die Ortsherrschaft bzw. aus
den Lebensdaten des erstgenannten Blumeneckers abgeleitet worden sein könnte. Auch die gelegentlich zu findende
Angabe, man habe dazu die Steine der Burgruine auf dem Michaelsberg verwendet, könnte in dieser Art
interpoliert sein. Zerstörungen an der Burg auf dem Michaelsberg scheinen auch nicht urkundlich fassbar zu sein,
sondern wurden wohl aus dem Zusammenhang heraus (Üsenberger Kriege) abgeleitet. Die Darstellung bei Zettler
/Person-Weber (wie Anm. 4), S. 362, folgt im wesentlichen Futterer und gibt immerhin eine Quelle für ein
edelmans hüs deren von Blumneck an. Die betreffende Liste der Haushalte wird zwar auf 1474 datiert, soll aber
erst aus der Zeit nach dem Bauernkrieg 1525 stammen.

29


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0029