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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0037
Abb. 6 Riegel, Michaelskapelle. Ansicht des
vermauerten rundbogigen Portals in der Nordwand
(Foto: Wagner/Jenisch).

Schwellensteins lag innen 1 m unter dem heutigen Innenniveau, 2,5 m unter dem nördlichen
Außenniveau und 7 m unter dem Plateau auf der Südseite. Addiert man dazu jeweils noch rund
30 cm, ergeben sich die ungefähren Höhenbezüge zum damaligen Fußboden.

Den einst tief erliegenden Bodenniveaus entsprechend hatte der Baukörper auch eine geringere
Höhe. Die frühere Höhenlage der Mauerkrone des Langhauses kann heute am besten im
Inneren anhand eines markanten, horizontal verlaufenden Knicks innerhalb der südlichen
Wandfläche, der etwa auf Höhe des oberen Emporenbodens liegt, abgelesen werden. Der Chor
war nicht nur schmaler, sondern auch etwas niedriger als das Langhaus angelegt. Hier markiert
das untere Ende der heute im Putz sichtbaren - nicht der aufgemalten - Eckquader an der Nordostecke
die frühere Höhe.

Im Inneren des Langhauses ließ eine Fehlstelle im Wandputz die Bogensteine einer kleinen,
hochliegenden Öffnung in der Ostwand oberhalb des Seitenaltars erkennen. Sie lag zwar genau
in der Flucht der nördlichen Chorwand, öffnete sich aber in der Wandfläche oberhalb des
niedrigeren Chors. Die Fehlstelle im Putz wurde nicht geschlossen, sodass die Bogensteine
heute sichtbar sind. Zum Vergleich kann die Kirche St. Cyriak in Sulzburg, deren Weihe für das
Jahr 993 überliefert ist, angeführt werden. Dort befinden sich an derselben Stelle auf beiden
Seiten des Chors ebenfalls kleine Rundbogenöffnungen.21

Der räumlichen Verbindung zwischen Chorraum und Langhaus diente ein Chorbogen. In
einer Sondage auf Seiten des Langhauses zeigte sich unter der bestehenden südlichen Bogen-
leibung eine ältere verputzte Mauerkante als Teil der früheren Chorbogenöffnung. In Bezug auf
den Chorraum symmetrisch ergänzt, hätte die Öffnung etwa dieselbe lichte Weite gehabt wie
die heutige. Für die frühere Höhenentwicklung des Bogens gab es keine Baubefunde. Eine
zeichnerische Rekonstruktion unter Berücksichtigung der Höhenlage der Chorwände ergibt
allerdings eine sehr gedrungene Proportion, wogegen bei gewölbtem Chorraum der Bogen ein
gutes Stück höher reichen hätte können.

Eine innerhalb der Sakristei zu beobachtende Mauerecke liegt genau symmetrisch zur Nordostecke
des Langhauses, lässt dieselben flachen Werksteinformate erkennen und sich genau bis
zur ursprünglichen Höhenlage der Mauerkronen des Langhauses verfolgen. In ihrer Fort-

21 Karl List: St. Cyriak in Sulzburg 993-1964, Freiburg 1964.

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