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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0085
Abb. 3 Hl. Barbara und hl. Rosalia auf einem Gemälde in
der Kapelle von Ohlinsweiler (Foto: Müller).

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Pfaffenweiler und Ohlinsweiler

Da entsprechende Schriftquellen fehlen, muss es offen bleiben, ob der in der Mitte des 14. Jahrhunderts
nachgewiesene Bevölkerungsrückgang Pfaffenweilers durch die Pest verursacht
wurde. Auch in den folgenden Jahrhunderten wird bis zum Dreißigjährigen Krieg nichts über
Seuchen berichtet, weshalb nicht gesagt werden kann, wie viele Opfer dem Krieg, dem Hunger
oder der Pest zuzurechnen sind. Dass es einen gravierenden Einschnitt in der Einwohnerzahl
zu verzeichnen gab, belegt die Tatsache, dass 1770 noch immer weniger Häuser bewohnt
waren als im 16. Jahrhundert.

Während als Pestheiliger in der hiesigen Gegend meist Sebastian genannt wird, ist in Pfaffenweiler
bzw. Ohlinsweiler eine nördlich der Alpen selten verehrte Heilige in dieser Funktion
anzutreffen: die hl. Rosalia. Sie ist in der Kapelle von Ohlinsweiler neben der hl. Barbara als
gleichrangige Kirchenpatronin auf einem Gemälde dargestellt (Abb. 3). Diese Eremitin, in
einer Höhle am Monte Pellegrino lebende Heilige (gestorben um 1160, Gedenktag 4. August)
ist die Pestpatronin von Sizilien und besonders von Palermo. Das von Dominik Weber gemalte
Altarbild in der Kirche von Pfaffenweiler stellt die hl. Rosalia vor ihrer Höhle mit einem Kreuz
in der Hand zusammen mit der hl. Barbara dar. An die Verehrung der Pestheiligen erinnert folgende
Gedenktafel: ANNO 1723 HAT DER HOCHGELEHRT UND WOLL EHRWIRTH:
HERR ADAM VOLHÄRBST GEWÄSTER PFAHRER IN SIGELLAUW. GEBIRTHIG ALHIER.
IN DISE CAPAELEN DIE STIFTUNG GEMACHT DAS WOCHENDLICH EIN H: MAS UND
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WOL IHME UND UNS ALLEN DAS EWIGE LEBEN UERLEIHEN AMEN

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