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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0096
1612/13 für die Einwohner der heutigen Freiburger Ortsteile Lehen, Zähringen, Herdern und
der Dörfer des Zartener Tals. Ob schon damals ein in der Klosterkirche aufgestellter Sebastiansaltar
das Ziel war, ist nicht bekannt.

Am 31. Januar 1734 wurde durch Abt Andreas Dilger eine Blasius- und Sebastiansbruderschaft
gegründet. Der Versammlungsort war am Rosenkranzaltar links im Langhaus. Keine
zehn Jahre später erhielt 1742/43 der Altar durch Matthias Faller eine kunstvolle Figur, die den
hl. Sebastian als römischen Soldaten darstellt.48

Nördlich von Freiburg

Gundelfingen und Wildtal

In den Jahren 1627/28 soll die Pest in Gundelfingen „gehaust" haben. Eindeutige Belege hierfür
fehlen. Lediglich der starke Bevölkerungsrückgang zwischen 1627 und 1653 von 53 Bürgern
und 3 Hintersassen auf 4 Personen könnte darauf hindeuten.49

Im Wildtal starben im Februar 1609 zwei Personen an der Seuche. An dieser Stelle sei
nochmals an die im Januar 1608 geschlossenen und besonders gut bewachten Stadttore von
Freiburg erinnert, da die böse Sucht in der Umgebung herrschte. Inwiefern während des
Dreißigjährigen Kriegs die Pest im Wildtal Opfer forderte und aufgrund dessen danach nur
noch wenige Hofbesitzer anzutreffen waren, muss offen bleiben.50

Denzlingen, Reute, Sexau und Vörstetten

Für die vier benachbarten Gemeinden Denzlingen, Reute, Sexau und Vörstetten ist ein Auftreten
der Pest vor dem Dreißigjährigen Krieg nicht nachgewiesen. Während des Krieges war die
Seuche allenfalls eine von vielen Todesursachen. Kriegshandlungen und Hunger forderten
deutlich mehr Opfer als die Pest.

1633 wird in den Quellen für Reute eine Krankheit namens Hauptwee, die epidemisch auftrat
, erwähnt. Dass es sich hierbei um die Pest im klassischen Sinn gehandelt hat, muss jedoch
bezweifelt werden.51

Emmendingen

Bis zum Dreißigjährigen Krieg gibt es keine Belege für ein Auftreten der Pest in Emmendingen
. Lebten im Jahr 1624 noch 500 Menschen in der Stadt, so sank die Zahl der Einwohner
1627 auf 110 Bürger und erreichte nach dem Krieg mit 48 einen Tiefpunkt. Drei Viertel der vor

48 Wolfgang Müller: Studien zur Geschichte der Klöster St. Märgen und Allerheiligen, Freiburg i.Br., in: Freiburger
Diözesan-Archiv 89 (1969), S. 5-129, hier S. 76; Manfred Hermann: Die Klosterkirche zu St. Märgen
im 18. Jahrhundert, in: St. Märgen. Festschrift anlässlich der 850-Jahr-Feier, bearb. von Wolfgang Müller u.a.,
Karlsruhe 1968, S. 54-100, hier S. 86.

49 Jakob Bossert: Wie ich meinen Mitbürgern und Schülern die Geschichte ihres Heimatortes Gundelfingen mit
Umgebung erzähle, Freiburg 1910, S. 34.

50 Wolfgang Stülpnagel: Wildtal, ein breisgau-ritterschaftlicher Ort, in: Schau-ins-Land 82 (1964), S. 58-72;
Paul Priesner: Einwanderungen aus der Schweiz in die Gemeinden Zähringen und Wildtal nach dem Dreißigjährigen
Krieg, Teil I, in: Schau-ins-Land 86 (1968), S. 131-136; Ders.: Nachbemerkungen zu: Einwanderungen
aus der Schweiz, Teil II, in: Schau-ins-Land 87 (1969), S. 60.

51 Denzlingen. Eine alemannische Siedlung im Breisgau. Text und Gesamtredaktion Dieter Geuenich, Freiburg
1983, S. 125f.; Jörg Baten: Von der Reformation bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, in: Vörstetten. Ein Dorf
im Wandel der Zeit, hg. von Gerhard A. Auer, Vörstetten 1993, S. 85-122, hier S. 95f.; Thomas Steffens: Reute
im Mittelalter, in: Reute. Ein Dorf zwischen Allmend und Glotter, hg. von Gerhard A. Auer, Reute 1997,
S. 35-70, hier S. 63; Ursula Huggle: Reute zwischen 1500 und 1800, in: ebd., S. 71-118, hier S. 88; Holzhausen
. Ein Dorf der March, Redaktion Thomas Steffens, March 1995, S. 95; Jürgen Treffeisen: Im Schatten der
Burg. Sexau im Spätmittelalter, in: Sexau. Ein Dorf am Fuß der Burg, hg. von Gerhard A. Auer, Sexau 1992,
S. 33-66, hier S. 39f.; Bernhard Zilling: Vom Bauernkrieg zum Dreißigjährigen Krieg (1525-1650), in: ebd.,
S. 67-96, hierS. 91-93.

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