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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0104
Abb. 9 Sebastiansbild in der Kapelle
auf dem „Alten Friedhof" von Waldkirch
(Foto: Müller).

erte beinahe bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, bis die Kapelle ein Sebastiansbild erhielt, das
nach einem Diebstahl als verschollen galt (Abb. 9). Der bereits mehrfach erwähnte Maler Johann
Pfunner aus Freiburg malte es im Auftrag von Propst Franz Joseph Birsner im Jahre 1785.
Der andere bekannte Pestpatron, der hl. Rochus, im Oberbild des Altares, entging dem Raub.
Dieses Kleingemälde von 1718 wird einem unbekannten Maler zugeschrieben. Ein weiteres
Abbild des hl. Rochus befindet sich auf einem chirurgischen Siegelbild, dessen derzeitiger Aufbewahrungsort
unbekannt ist. Hingewiesen sei auch auf die Stadtkapelle, in der eine Figur des
meist als Jugendpatron bekannten hl. Aloisius zu sehen ist. Er starb bei der Betreuung von Pestkranken
selbst an der Krankheit. 69

Glottertal

Die Pest, die 1590 Waldkirch heimsuchte, machte auch vor dem Glottertal nicht Halt. Über die
Anzahl der Opfer liegen jedoch keine Angaben vor. Nur wenige Jahrzehnte später trat während
des Dreißigjährigen Krieges die Seuche erneut auf.

Ein seltenes Kunstwerk, das zum Schutz vor der Pest an einem Haus angebracht wurde,
konnte man früher an der Ecke des Bernethausenhofes sehen. Wegen Diebstahls musste es jedoch
abgehängt und sicher verwahrt werden. Es ist ein Gehäuse mit Figuren und einem Kreuzberg
. Zu den Figuren gehörten die beiden Pestheiligen Sebastian und Rochus. Ein wie aus Verknotungen
von Holzstäbchen zusammengesetztes Gebilde zeigt das Kreuz für Christus und
zwei Schächerkreuze ohne die Personen. Symbolisch sollen diese Knoten Pestbeulen darstellen
und das Haus vor der Pest schützen.

69 Hermann Rambach: Friedhöfe der Heimat, in: Waldkircher Volkszeitung vom 4. November 1949; Ders.: Der
Waldkircher Friedhof St. Sebastian, handschriftlich in: StadtAF, Kl/92; Streit (wie Anm. 60), S. 45; Hermann
Brommer: Tiroler Barockkünstler und Bauleute in Freiburg im Breisgau, in: Badische Heimat 79 (1999), S. 832-
853, hier S. 840f.; Scherle (wie Anm. 64), S. 172; Bender (wie Anm. 56).

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