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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0106
Abb. 10 Hl. Sebastian am Haus des sogenannten
„Dorerbaschi" in Siegelau (Foto: Müller).

tian an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt auf dem Deckengemälde dargestellt.
Obwohl er durch den Pfeilbeschuss nicht zu Tode kam, schweben bereits Engel vom Himmel
herab, um ihm die Märtyrerkrone zu bringen. Das Hauptbild wird von Szenen aus dem Leben
des Heiligen umrahmt. Johann Pfunner malte dieses Frühwerk bald nach seiner Straßburger
Gesellenzeit 1741. Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt die Sebastiansfigur am Hochaltar
in Untersimonswald. Auch in der Hofkapelle des Gallihofes befindet sich ein Standbild des
Pestheiligen. Außerdem ist das Augustinermuseum Freiburg im Besitz einer Figur des Heiligen
, die 1736 von Bildhauer Anton Joseph Schupp geschaffen wurde (Titelbild Einband). Dort
befindet sich eine weitere des hl. Rochus aus Obersimonswald vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Hingewiesen sei auch auf die Pestpatronin von Paris, die hl. Genovefa (von 1480), deren Skulptur
jedoch einem Kunstraub zum Opfer fiel.

Um es den Dieben nicht zu leicht zu machen, steht der hl. Antonius, der das Breulersche
Haus beschützt, nicht mehr im Freien, sondern wurde ins Gebäudeinnere versetzt. Die Figur
hält eine sogenannte „Pestglocke"in seiner Hand, durch deren Läuten der Heilige die Krankheit
vertreiben kann. Die gleiche Aufgabe hatte die 1720 gegossene Glocke im Kirchturm von
Untersimonswald. Diese Eigenschaft erhält sie durch die Inschrift und das Sebastiansrelief:
ZVR EHREN DER ALLERHEILIGSTEN DREY FALTIGKEIT S: SEBASTIANI ET: WENDELIN
VND S: ANTONI EHRAMIT BIN ICH GEGOSSEN WORDEN.72

Biederbach, Oberspitzenbach, Siegelau, Winden und Yach

Über die Pest im Gebiet zwischen Waldkirch und Elzach wissen wir herzlich wenig. Lediglich
Bevölkerungsabnahme und religiöse Volkskunst geben einen Hinweis. In Biederbach ist es das
Kreuz mit einem Doppelbalken (Caravaca-Kreuz), das beim Stampferlemathisenhof und beim
Biehlerhof steht.73

72 Joseph Bader: Das Thal Simonswald, in: Freiburger Diözesan-Archiv 7 (1873), S. 1-80; Elztäler Sagen. Tiersagen
rund um den Kandel. Überliefertes aus dem Gebirge und aus den Talen, gesammelt und erläutert von Willi
Thoma, Waldkirch 1986; Bertram Jenisch/Anneliese Müller: Kirchen in Simonswald, in: Die Geschichte von
Simonswald, hg. von Gerhard A. Auer, Simonswald 2003, S. 325-348, hier S. 330; Streit (wie Anm. 60),
S. 18; Bender (wie Anm. 56); Kunstgegenstände geraubt. Die Kirche in Untersimonswald von Dieben heimgesucht
, in: Badische Zeitung vom 21./22. Juli 1973.

73 Alfred Allgeier: Biederbach aus der Vergangenheit zur Gegenwart, hg. von der Gemeinde Biederbach,
Biederbach 2005, S. 312 und 314 jeweils mit Abb.

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