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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0146
sanna verfasste Constantin Geres, Ehrenmitglied des 1873 gegründeten „Breisgauvereins
Schau-ins-Land", ein Neujahrsgedicht für den 1. Januar 1883:9

Von dem hohen Münsterthurme
Tönt die Glocke weit hinaus.
Ruft mit tiefem, ernstem Klange
Gläubige zum Gotteshaus.

Tausende und Abertausende
Lauschten ihrem vollen Ton.
Länger als sechshundert Jahre
Ruft die alte Glocke schon.

Ach - was hat sie schon erlebet
Dort auf ihrem luffgen Sitz:
Feuersbrunst und Wasserfluthen,
Schwere Wetter, Sturm und Blitz.

Grimme Zwietracht der Parteien,
Aufruhr, Mord und wilden Streit,
Sieger sah sie - und Besiegte
In der langen, langen Zeit.

Und noch tönet ihre Zunge,
Die metallne, voll und hehr,
Und noch ruft sie fromme Beter
Zum Liebfrauenmünster her.

Bring den Frieden, Himmelskönig!
Sagt ihr Spruch - o sprächy er wahr,
Friede - Friede sei auf Erden
Auch in diesem neuen Jahr!

Immer wieder wurde bei besonderen Anlässen oder Jubiläen an den Stadtgründer Bertold erinnert
. Seit der Eingliederung von Freiburg in das Großherzogtum Baden betonte man die Kontinuität
der Herrscherfamilie, denn die badischen Großherzöge führten ihren Stammbaum auf
den Zähringer Hermann I., Markgraf von Baden, zurück. Zur Feier der Stadt im Jahr 1820 im
Gedenken an die Marktgründung vor 700 Jahren verfasste Heinrich Schreiber, der erste große
Geschichtsschreiber der Stadt und ihrer Universität, einen Toast:10

Heil dir! Es brausten schwer
Stürme schon auf dich her,
Aber noch brachen sie
Stadt, deine Blüte nie;
Bürgersinn wahr und treu
Schuf dich stets wieder neu.
Heil, Freiburg, Heil!

9 Constantin Geres: Die älteste Münsterglocke, in: Schau-ins-Land 10 (1883), S. lf.

10 Abgedruckt in Albert (wie Anm. 4), S. 109.

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