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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0154
Und stellt sich kühn, ob bittend zwar,
Dem tiefergrimmten Feldherrn dar,
Sich selbst zum Opfer gebend.

Erfleht beredt mit edler Glut
Für Freiburg um Befreiung;
Der Marschall Villars hört's voll Wut,
Sein Auge kündet Brand und Blut
Statt Mitleid und Verzeihung.

Doch Gott verleiht dem Schwachen Macht
Und lässt sein Flehen siegen.
Dein Engel, Freiburg, hat gewacht,
Erlösung folgt der Todesnacht
Und Friede blufgen Kriegen.

Der Kaiser spricht: „Mein Doktor gut,
Die Nachwelt soll dich kennen;
Vor Junkerblut geht Rittermut,
So nimm den Helm zum Doktorhut,
Sollst Fahnenberg dich nennen. "

Der Freiburger Stadt- und Kulturhistoriker Wilhelm Schlang verfasste 1913 aus Anlass des
200. Gedenkjahres - kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs - ein weiteres Gedicht auf die Rettung
der Stadt. Hier nur die letzten Strophen seines Poems, das nach anfänglich recht nationaldeutschen
und frankophoben Tönen mit einem friedfertigen Schluss endet:19

Wieder mögen Habsburgs Waffen sich mit Kriegeslorbeer zieren!
Als nun Frankreichs stolzer Marschall solche Friedenszeichen sah,
(Dacht' er seiner fernen Heimat?) milder'n Sinnes ward er da.
Und durchs Heer lief diese Weisung: „Ward uns auch Triumph beschert,
Schonung jenen armen Bürgern! Schonung jedem Haus und Herd!"

Ein Aufatmen geht durchs Städtlein, das um Rettung heiß gefleht,
Und die Qual der Stunden löset sich in lautem Dankgebet...

Jahre kommen, Jahre gehen... längst zu einer stillen Schar
Ging des Rats gelehrter Beistand, der einst Freiburgs Retter war,
Durch des Kaisers Gunst erhoben als ein Franz von Fahnenberg,
Aber höher noch geadelt durch sein heldenmütig Werk.

Über dem Eingang in die Kapelle auf dem Lorettoberg ist eine dicke Eisenkugel zu sehen,
die in der Wand steckt. Im Sommer des Jahres 1744 war Freiburg während der „Franzosenkriege
" zum letzten Mal von Truppen Frankreichs belagert worden. König Ludwig XV. inspizierte
selbst den Fortgang der Schanzarbeiten vom „Lorettobergle" aus. In zweizeiligen Versen
schildert das Gedicht „Der Kanonier von Freiburg" von Ignaz Hub die Ereignisse:20

19 Wilhelm Schlang: Freiburg 1713-1913 (Franz von Fahnenberg), in: Schau-ins-Land 40 (1913), Anhang.

20 Abgedruckt in Schnezler (wie Anm. 13), S. 387f.

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