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Buchbesprechungen

Landes- und regionalgeschichtliche Literatur

Adel und Königtum im mittelalterlichen Schwaben. Festschrift für Thomas Zotz, hg. von Andreas
Bihrer, Mathias Kälble und Heinz Krieg (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe B, Forschungen 175), W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart
2009, XXIV und 438 S., 21 S/W-Abb.

Der aus Anlass des 65. Geburtstages von Thomas Zotz erschienene Sammelband stellt die neuesten Forschungsergebnisse
über das Verhältnis von königlicher Zentralgewalt und regionalen Herrschaftsträgern
im alemannisch-schwäbischen Raum vom Beginn des 6. bis zur 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts dar. Wie
in der detaillierten Einführung der Herausgeber zu lesen ist (S. XVII-XXIV), besteht der Band aus 24
Beiträgen, die in vier Themenbereiche untergliedert sind. Außerdem resümieren die Herausgeber den
Inhalt jeden Aufsatzes, um ein derart differenziertes Forschungsfeld für den Leser inhaltlich und chronologisch
überschaubar zu machen. Der wissenschaftlichen Tätigkeit des renommierten Direktors des Lehrstuhls
für Mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
entsprechend, knüpfen die Themenbereiche an die Geschichte des deutschsprachigen Südwestens an.
Deren Erforschung hat sich der Geehrte seit seiner Dissertation im Jahr 1972 über den Breisgau und das
alemannische Herzogtum im 10. und frühen 11. Jahrhundert intensiv gewidmet.

Der erste Teil (Grundlagen und Voraussetzungen: Die Alemannia im Frühmittelalter, S. 3-85), untersucht
die historischen Ursprünge des alemannischen Raumes vom 6. bis zum 9. Jahrhundert. Ein besonderes
Augenmerk wurde dabei auf die politisch-sozialen Themen wie die Rolle des Adels oder der
Namensbenennung gelegt. Gemäß einem landesgeschichtlichen Forschungsschwerpunkt des Jubilars - es
sei an seine meisterhafte Darstellung der Ottonen-, Salier und frühen Stauferzeit im ersten Band des Handbuchs
der baden-württembergischen Geschichte erinnert - untersucht der zweite Themenbereich (Schwaben
und das Reich: Karolinger, Ottonen und frühe Salier, S. 89-175) die Beziehung zwischen dem Herzogtum
Schwaben und der überregionalen Macht des Kaisertums. Der Zeitraum von der 2. Hälfte des 8.
bis zur Wende vom 10. auf das 11. Jahrhundert ist durch besondere Ereignisse geprägt wie z.B. den Weihnachtsbesuch
König Konrads I. im Kloster St. Gallen, der im Dezember 911 das politische und gesellschaftliche
Bindeglied zwischen den damaligen Weltmächte auf schwäbischen Boden symbolisierte. Auf
die „Politischen und geistigen Kräfte im hochmittelalterlichen Schwaben (S. 179-338)" beziehen sich die
Beiträge des dritten Abschnitts des Sammelbandes, wo das historische Geschehen auf das Zeitfenster zwischen
1074 und 1265 fokussiert ist. Die letzten vier Beiträge des Bandes (Stadt-Adel-Königtum: Schwaben
im späten Mittelalter, S. 341-405), analysieren die inneren Gliederungen der Machtverhältnisse im
schwäbischen Raum von der 2. Hälfte des 13. bis zur 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein Blick in die Karte
auf S. 343 macht dem Leser bewusst, wie viele verschiedene Stadtrechte es zu dieser Zeit innerhalb der
Landesgrenze bereits gab. Den Band beschließen eine Liste der von Thomas Zotz zwischen 2003 und 2008
publizierten Veröffentlichungen (S. 407-411) sowie ein Orts- und Personennamenregister (S. 413-438).

„Mit der Überreichung dieser Festgabe verbinden Herausgeber, Autoren und alle, die zum Gelingen
dieses Bandes beigetragen haben, noch einmal ihren aufrichtigen Dank an Thomas Zotz, mit dem sie zahlreiche
gemeinsame Erinnerungen und Erfahrungen teilen und von dessen Anregungen sie vielfach profitieren
durften" (S. XXIV). Nach der Lektüre dieses wertvollen Sammelbandes kann sich der Leser den 24
Autoren der Beiträge und den 551 Gratulanten nur anschließen und dem Jubilar für sein bald vierzigjähriges
Wirken im Dienst der Geschichtswissenschaft danken. Marco Leonardi

Eingebildete Bauern - gelehrte Mönche. Reisebeobachtungen im 18. Jahrhundert zwischen Schwarzwald
und Bodensee, hg. und eingeleitet von Irmgard und Ludger Syre, G. Braun Buchverlag/DRW-Verlag
Weinbrenner, Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2009, 264 S., S/W-Abb.

Die literarische Gattung des Reiseberichts erlebte im 18. Jahrhundert eine Blütezeit, da sie dem gewachsenen
Interesse des aufgeklärten Bürgertums an unterhaltsamer Information und Bildung entsprach. In der

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