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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0054
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^466. 2 Eintragung im „Untreubuch" über die Geschehnisse an der Ebringer Kirchweih 1495 (StadtAF, B5 IIIc Nr.

10, fol. 4r).

abendtrunk nehmen und zehn oder zwölf Ebringer Bauern gefangen nehmen wollte. Als man
sodann mit 700 Mann gegen das Dorf anrückte, waren die Bauern jedoch geflohen und den Eindringlingen
blieb nur der eigenmächtige „Trunk". Der Haufe ließ es auch an der befohlenen
Disziplin fehlen, wie der Freiburger Bericht zeigt: Aber die unsern waren unserm hoptmann,
dem burgermeister, nit gantz gehorsam, unter inen selbs und ungeordnet und unbescheiden.10
Die Stadt verbot nun den Bauern den Freiburger Marktbesuch, wogegen Ebringen den Seinen
gebot, die Wein- und Gartenzinsen sowie Gülten von Freiburger Bürgern zu boykottieren.11

Letztlich war es ein schwelender Konflikt, der hier zum Ausbruch gekommen war. Die ohnehin
bestehenden Spannungen zwischen Stadt und Land hatten jüngst noch dadurch Nahrung
erhalten, dass Freiburg auf das in die Stadt eingeführte Obst einen Marktzoll erhoben hatte. So
ist wiederholt vermerkt, dass die Ebringer bei der Prügelei ihrem Unmut mit dem Zuruf
Ausdruck gaben, sie wellten denen von Fryburg den bierenzoll gen.12 Dass die Ebringer auch auf
die Solidarität in der Region zählen durften, geht selbst aus den Freiburger Ermittlungsakten
hervor. So ist eine Gruppe von 14 Merdingern, die gerade in einem Trotthaus speisten, auf die
Kunde von der Schlägerei spontan den Bauern zu Hilfe gekommen.13 Uberhaupt lassen die
Protokolle erkennen, dass noch manch andere aus der Nachbarschaft den Ebringern zugelaufen
sind. Dass selbst die Dorfherren der Umgebung sich solidarisch erklärten, zeigt die kolportierte
Äußerung des Junkers von Ampringen: Wenn ich wust, daß die von Friburg kernen, so wolt ich
denen von Ebringen schicken LX knecht.14

Urkundenbuch Freiburg (wie Anm. 1), S. 603.

11 Ebd., S. 616f.

12 Ebd., S. 602.

13 Ebd., S. 607.

14 Ebd., S. 606.

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