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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0064
Balthisar Güntzel daruff reden ließ, unbillich wurde der todschlag von den von Ebringen an
sinem brüder beschehen sin vernaint, dann sy sich zu verschinen zeiten abtrags darumb er hotten
, das auch mit ettwen vil personen erzügt werden möchte. Im wäre auch von der Schuhmacher
gesellschaft zu Fryburg sinen brüder von den von Ebringen erschlagen sin zügeschriben,
darumb er hofft lut siner clag.

Rudolf von Plumnegk auch ferrer reden ließ. Ob sich die von Ebringen glychwol abtrags erbe
tten, möchte inen nit in der gestalt, wie der cleger des vermainte, zugemessen werden, dann
oft beschehe, das sich parthyen gütlich verainen Hessen, darumb das costen zwüschen den
unschuldigen verhüt und erspart wurde, als in disem val auch beschehen sin möchte. Aber die
von Ebringen wärend der clag lut der verkündung unschuldig, möchten auch darumb thun, was
recht wäre.

Und satzten hiemit baid tail die sach mit mer strytz on not zübeschryben, zu recht. Darumb
fragten wir die urtailsprecher des vorgenannten hoffgerichtz der urtail und des rechten, die
haben inen ain bedencken genomen. Und als wir aber uffhüt datum diß briefs zu gericht gesessen
und der urtail zü geben ervordert, ward nach unser frag mit gemainer gesammelter urtail
als recht ist erteilt:

Mögend vogt, richter unnd gantz gemaind gemainlich zu Ebringen alle die mannspersonen,
so zu iren tagen komen sind, wie sy ungevarlich mit belütter glogken versammelt werden,
schweren gelert aide lyplich zu gott unnd den heiligen wie recht ist, das sy der clag lut der verkündung
, an sy ußgangen, gantz unschuldig syent. Und das sy herin anders nit gehandelt, dann
wie sy das zü recht durch iren fürsprechen verantwurten lassen habend, das sy des gemessen
und Balthisar Güntzel siner clag halb nit zu antwurten haben solten. Tätten sy aber solchen
aid nit, solte fürbasser beschehen, das recht wäre. Und das sy solich aide thünd vor ainem bur-
germaister oder sinem Statthalter zu Brysach als commissarien hiezwüschen und dem hoffge-
richt, so sin würdt uff zinstag nach unsers lieben herren fronlychnamstag. Und Balthisar
Güntzeln acht tag zuvor, uff weihen tag sy solich aide thun wollend, verkünden. Und glait von
der von Ebringen oberkait zu schickhen gen Ettlistetten in siner müter huse, das er sin anwalt
und wien die ungevarlich mit in bringen oder schicken werdent, sölich aid sehen volfüren,
sicher syent, darzu, daby und wider von dannen biß an ir gewarsami ungevarlich, und das auch
der gemeldt commissarius uns und den urtailsprechern uff den vorbestimpten hoffgerichtztag
under sinem insigel glauplich schryb, ob die von Ebringen die aid in vorgeschribner wyse vor
im getan habend oder nit. Und furo beschehe, das recht ist. Und ward der urtail brief zu geben
ertailt.

Hierumb zu offem urkund ist des hoffgerichtz zu Rotwil insigel mit urtail offenlich gehenckt
an disen brief. Geben uff donstag nach dem Sonntag Jubilate nach Cristi unsers lieben herren
gepurt vierzehenhundert nüntzig und im sechsten jaren.

Urteil des Kaiserlichen Hofgerichts Rottweil
(Gemeindearchiv Ebringen, Urkunden Nr. 7 [1496 Juli 5])

Wir Grave Erhart von Nellenburg, herr zu Tengen an statt und innamen des wolgepornen grave
Rudolfs von Sultz, ho ficht ers von des all erd urchlüch tigsten fürsten und herren herrn Maximilians
, römischen küngs, zu allen ziten merers des richs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien usw.
kungs, ertzherhogs zu Österich und hertzogs zu Burgundt usw. unsers allergnedigisten herren
gewalte an siner statt uff sinem hove zu Rotwil bekennen offenlich und thüen kunt aller menglichem
, das wir zu gericht gesessen sind uff dem hove zu Rotwil an der offen fryen künglichen
Strasse uff disen tag, als diser brief geben ist, und stund vor uns uff demselben hove der erbern
vogt, riechter unnd gantzer gemaind gemainlich zu Ebringen vollmächtiger procurator unnd
anwalt mit namen der hochgelert maister Peter Bernegker, geschribner recht licenciat, ain

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