Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0165
An Klöster in und außerhalb der Stadt erinnern das Augustinermuseum (im ehemaligen
Augustiner-Eremitenkloster), St. Martin (ehedem die Kirche der Barfüßer, d.h. der Franziskaner
) und die Adelhauserkirche (einst zum Frauenkloster Adelhausen gehörig). Im Stadtteil
Unterlinden wurde das Verwaltungsgebäude der Sparkasse an der Stelle errichtet, an der von
der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1794 das Kloster der
Dominikaner oder Prediger stand. Eine von der Bildhauerin Gisela Bär 1963 geschaffene Figur
und eine Gedenktafel erinnern an das Kloster und seinen berühmtesten Bewohner: Albertus
Magnus (f 1280), Mönch, Bischof und Universalgelehrter (siehe Titelbild).22

Klöster in der Umgebung Freiburgs unterhielten eigene Häuser in der Stadt. Der Peterhof im
Bereich der Universität gehörte einst zu St. Peter auf dem Schwarzwald; das Wappen mit den
Schlüsseln und dem Abtsstab über dem Eingangsportal weist noch darauf hin. Das Stadthaus
des Klosters St. Blasien beherbergt heute das Stadtarchiv. Dessen Benutzer dürfen im ehemaligen
Speisesaal arbeiten; die Deckenmalerei zeigt das erste Wunder Jesu: die Verwandlung von
Wasser in Wein bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-12).

Westlich des Münsters lag das Heilig-Geist-Spital, vom 13. bis zum Anfang des 19.
Jahrhunderts unterhalten und getragen von der Heilig-Geist-Stiftung. Sie ist die älteste und
größte Einrichtung dieser Art in Freiburg; bis heute ist sie in sozialen Bereichen und auch wirtschaftlich
tätig.23 Das ,Domhotel zum Geis' hat bis 1973 den Namen weitergetragen. Das
Portal, der Hauptaltar, die Pietä sowie weitere Figuren und Bilder des Spitals schmücken seit
dem Anfang des 19. Jahrhunderts die Pfarrkirche des Dorfes Horben, das zeitweise zu Freiburg
gehörte.

Zahlreiche Häuser der Altstadt tragen eigene Namen, unter denen sie in Quellen begegnen,
die man vor Jahrhunderten aufgezeichnet und sorgfältig aufbewahrt hat. Hervorgehoben sei das
,Gasthaus zum roten Bären' im Bereich Oberlinden, eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands
.

Zwei Stadttore sind erhalten. Man hat sogar Lösungen gefunden, die Straßenbahn hindurchzuführen
. Das Martinstor dürfte wohl zu Anfang, das Schwabentor in der Mitte des 13. Jahrhunderts
errichtet worden sein.24 Die Tore bildeten einen empfindlichen Teil der Befestigung;
ausgeführt als wuchtige Statussymbole, schieden sie die Stadt, die sich eines besonderen
Friedens erfreute, von dem weniger sicheren Umland. Von ihrer Bedeutung kündet das eingangs
erwähnte Bild auf Kanaldeckeln, eine vergrößerte Nachbildung des um 1245 eingeführten
stolzen Siegels der Stadt (Abb. 2 und 3). Man blickt auf ein symmetrisch dargestelltes Tor
mit drei Durchgängen und drei die Stadtmauer überragenden Türmen; der mittlere ist höher, auf
den äußeren bläst jeweils ein Wächter in ein Horn. Vier Sterne oben und eine Lilie unten sind
möglicherweise als Symbole der Freiheit oder der städtischen Gerichtshoheit zu verstehen.25

Brunnen und Bächle lassen daran denken, wie mühselig das lebenswichtige Wasser zu
beschaffen war. Zum Trinken und Kochen leitete man es von den nahen Bergen durch hölzerne

Zur Lage der Klöster vergleiche Schwineköper (wie Anm. 1); Hans Schadek/Jürgen Treffeisen: Klöster im
spätmittelalterlichen Freiburg. Frühgeschichte, Sozialstruktur, Bürgerpflichten, in: Haumann/Schadek (wie
Anm. 10), Bd. 1, S. 421-467, isb. S. 422 (Stadtplan mit Klöstern); Petra Rohde: Die Freiburger Klöster zwischen
Reform und Auflösung, in: ebd., Bd. 2, S. 418-445, hier S. 443 (Abb. der ehemaligen Dominikanerkirche vor der
Zerstörung 1944); Lageplan der Klöster, Ordensniederlassungen, Regelhäuser und Klosterhöfe in Freiburg im
Breisgau, bearb. von Jana Dietrich und Hans-Peter Widmann, in: Eine Stadt braucht Klöster. Freiburg braucht
Klöster, Begleitbuch zur Ausstellung im Augustinermuseum, Freiburg 2006, Einband Innenseite vorn und hinten.
Vgl. Hans-Peter Widmann: den selan trostlich, den dürftigen nuzzelich. Das Heiliggeist-Spital zu Freiburg im
Breisgau im Mittelalter (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i.Br. 38), Freiburg 2006; Ecker
(wie Anm. 17), S. 474-478.

Hans Schadek/Matthias Untermann: Gründung und Ausbau. Freiburg unter den Herzögen von Zähringen, in:
Haumann/Schadek (wie Anm. 10), Bd. 1, S. 57-132, hier S. 117; Gerchow/Schadek (wie Anm. 20), S. 139 (hier
Fotos vom Martins- und vom Schwabentor aus der Zeit vor den historisierenden Umbauten).
Gerchow/Schadek (wie Anm. 20), S. 137 (drei Fotos von Stadtsiegeln, auch dem um 1245 eingeführten. In
Anlehnung an das Stadtsiegel wurde Ende des 19. Jahrhunderts auch das ,Wasserschlössle' im Sternwald gebaut).

165


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0165