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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0179
Abb. 9 Das Gefallenendenkmal der Universität vor dem
Kollegiengebäude I (aus: Scherb [wie Anm. 26].
S. 106).

stocken und um den seit 1933 Herrschenden zu zeigen, wes Geistes Kind sie waren. In der als
kernig deutsch geltenden Frakturschrift ließen sie drei Worte einmeißeln, die als Kampfansage
an die abendländisch-universalistische Tradition der Hohen Schule verstanden werden mussten:
„Dem ewigen Deutschtum".67 In den 1980er-Jahren stellte ein zerbröselnder Quader, der einen
Buchstaben trug, die Zuständigen vor eine heikle Frage: Sollten sie die Inschrift pflegen oder
sie in dem Maße, wie weitere Steine ausgetauscht werden müssten, nach und nach verlöschen
lassen? Man hat sich für die Beibehaltung der hochfahrenden Worte entschieden.

In Latein, das jahrhundertelang die Sprache der Kirche und der Wissenschaft war, ist eine
unscheinbare Inschrift an der äußeren Nordostecke des Kollegiengebäudes I abgefasst: Anno
MCMXLIV destructum — restitutum anno MCMXLVIII — Constantino von Dietze — Rectore
Magnißco („Im Jahr 1944 zerstört - wiederaufgebaut im Jahr 1948 [zur Zeit da] Constantin von
Dietze hochherziger Rektor [war]"). Der Agrarwissenschaftler von Dietze (1891-1973), Rektor
der Universität in den ersten Aufbaujahren 1946 bis 1949, hätte eine auffälligere Ehrung schon
deshalb verdient, weil er sich gegen das nationalsozialistische Regime gestellt hatte und deshalb
in das Konzentrationslager Ravensbrück eingeliefert worden war.68 Die Wand trägt noch

Seinerzeit hatte man folgende Alternativen erörtert: „Dem deutschen Geist", „Dem ewigen deutschen Volk",
„Alles für Deutschland"; nach Hausmann (wie in Anm. 61).

Vgl. Festschrift 550 Jahre Albert-Ludwigs-Universität (wie Anm. 8), Bd. 1, S. 21 lf, 234 und 286 mit Abb. von
Dietzes. Zu den nicht zahlreichen Regimegegnern an der Universität vgl. Nils Goldschmidt: Verfolgung und
Widerstand: Die Freiburger Kreise, in: ebd., Bd. 3, S. 503-519; Silke Seemann: Die gescheiterte Selbstreinigung:
Entnazifizierung und Neubeginn, in: ebd., S. 536-554, hier S. 554; Haumann/Rübsam/Schnabel (wie Anm. 45),
S. 345-348.

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