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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0200
Repressalien einschüchtern lassen und dürfe nicht nachgeben in Fragen, „die unberechtigte Forderungen
der Besatzungsmacht darstellen". Die Ministerrunde einigte sich in Anwesenheit Bocks, die Militärregierung
zu bitten, ihre Schreiben zukünftig den Ressortministern direkt zuzuleiten und den Staatpräsidenten
„nur bei Erörterung grundsätzlicher Dinge" einzuschalten.

Die hier publizierten Dokumente zeigen im Detail, wie ein kleines, wider Willen entstandenes Land, das
erfolgreich das bis 1945 preußische Hohenzollern eingliederte, sich den Widrigkeiten der Nachkriegszeit
stellte. Zugleich zeichnen sie das bewegende Schicksal des Lorenz Bock auf, der als Nachfolger des brillanten
, gewandten und zudem frankophonen Carlo Schmid an seine Grenzen stieß. Zwei weitere Bände
werden die nun folgende Ära Gebhard Müller behandeln: erst die geschäftsführende Regierung 1948 bis
1949, dann das Kabinett Müller 1949 bis 1952. Der letzte Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern
sollte 1953 der zweite Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg werden.

Renate Liessem-Breinlinger

Georg Schmidt-Abels: Wunderquell und Heidenstein. Geheimnisvolle Orte in Südbaden, Silberburg-
Verlag, Tübingen/Lahr 2010, 160 S., zahlr. Farb-Abb.

Das vorliegende kurzweilige Buch richtet sich an Leser, die sich gerne in der freien Natur bewegen und
gleichzeitig Interesse an historischen Orten zeigen. Georg Schmidt-Abels, Herausgeber zahlreicher Führer
zu geheimnisvollen Plätzen im Oberrheingebiet, stellt in diesem Band 30 sagenumrankte Orte vor - teilweise
bereits veröffentlicht und neu bearbeitet. Anders als im Titel angegeben, liegen diese nicht nur in
Südbaden, sondern ebenfalls in der Ortenau.

Zu jedem beschriebenen Gebiet folgt einleitend eine Ortsbeschreibung, die mit historischen und archäologischen
, in erster Linie aber sagenkundlichen Informationen verknüpft wird. Dem Autor gelingt es aufgrund
seiner langjährigen Erfahrung, nicht nur die örtlichen Strukturen innerhalb eines langen Zeitraums
zu beschreiben, sondern die Unterschiede oder Gemeinsamkeiten der einzelnen Gebiete entlang des Oberrheins
aufzuzeigen. Selbst Ortskundige erfahren so noch Interessantes. Der Leser wird an untergegangene
Kultstätten aus der Keltenzeit geführt, in die Frühzeit der Christianisierung, in der durch die Vermischung
von heidnischen Bräuchen und frühchristlichen Riten viele Sagen und Flurnamen entstanden, oder an alte
Burgplätze. Nur an wenigen Stellen gleitet der Band zu sehr in eine obskure Mythenwelt ab.

Die Texte sind mit zahlreichen eigenen Fotografien illustriert. Zum Nachwandern und um die beschriebenen
Plätze im Gelände schnell aufzufinden, fehlen detailliertere Karten. Die Übersichtskarte am Buchende
erscheint dafür als nicht ausreichend. Für diejenigen Leser, die sich zu bestimmten Themen oder
Orten genauer informieren möchten, steht ein ausgewähltes Literaturverzeichnis zur Verfügung.

Dargleff Jahnke

Dieter Speck: Kleine Geschichte Vorderösterreichs, G. Braun Buchverlag/DRW-Verlag Weinbrenner,
Karlsruhe/Leinfelden-Echterdingen 2010, 238 S., 47 S/W-Abb.

Die Anzahl „Kleiner Geschichten" zu einzelnen Ländern, Regionen und Städten ist in den letzten Jahren
erfreulich angewachsen. Der an historischen Zusammenhängen interessierte Leser kann sich darin einen
Überblick verschaffen, ohne umfangreiche Großwerke oder eine oft unübersehbare Zahl von Einzeldarstellungen
zu Rate ziehen zu müssen. Gerade bei dem komplexen Thema der Geschichte der österreichischen
Vorlande trifft dies zu. Dies zeigt schon das ausgewählte, gleichwohl umfangreiche Verzeichnis
der Literatur, das Dieter Speck seinem Buch angehängt hat. Wie der Autor selber sagt, ist „die Literaturlage
zu Vorderösterreich ... fast ebenso unübersichtlich wie das Territorium selbst". Auch deshalb ist dem Leiter
des Freiburger Universitätsarchivs zu danken, dass er die Aufgabe einer kurz gefassten Darstellung der
Geschichte der habsburgischen Besitzungen im deutschen Südwesten übernommen hat. Seine jahrelange
Beschäftigung mit dem Thema, die sich in zahlreichen Publikationen, darunter seiner 1991 erschienenen
Dissertation zu den vorderösterreichischen Landständen niedergeschlagen hat, bildet Ausgangspunkt und
solide Basis der „Kleinen Geschichte Vorderösterreichs".

Die neun Kapitel folgen einer strengen Chronologie von der Zeit der frühen Habsburger im Elsass und
im Aargau, über den Weg nach Österreich, den Konflikt mit der Eidgenossenschaft, die Formierung der
Vorlande, die Zeit der Tiroler Linie mit ihren gegenreformatorischen Bestrebungen, die Kriege zwischen
Frankreich und dem Reich, die Reformen unter Maria Theresia und Joseph II. bis zum Übergang an das

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