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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0206
vielfach.

Insgesamt gesehen ist Bernd Grüns Werk ein anschauliches Beispiel für das System des deutschen, hier
speziell des nationalsozialistischen Kompetenzsplitting auf universitärer Ebene. Detlef Vogel

Heitersheim. Eine Stadt mit großer Geschichte, hg. von der Historischen Gesellschaft der Malteserstadt
Heitersheim, Redaktion: Horst Donner, Selbstverlag, Heitersheim 2010, 312 S., zahlr. Färb- und S/W-
Abb.

Im Jahr 1810 erhob der badische Großherzog Karl Friedrich das Dorf Heitersheim zur Stadt. Der Ort und
sein Umland, bis kurz zuvor noch das eigenständige Fürstentum Heitersheim, waren erst unlängst zum
badischen Machtbereich gekommen und in das neu entstehende Großherzogtum Baden eingegliedert worden
. Das zweihundertste Jubiläum der Stadterhebung nahm die Historische Gesellschaft der Malteserstadt
Heitersheim zum Anlass, eine neue Ortschronik zu gestalten und herauszugeben.

Der großformatige, über 300 Seiten starke Band ist dabei in zwei Bereiche untergliedert: Zunächst beschreiben
renommierte Archäologen und Historiker die Geschichte Heitersheims beginnend in der Römerzeit
bis einschließlich zum Zweiten Weltkrieg und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die Seiten dieses gut
die Hälfte des Bandes umfassenden Abschnitts sind auf einem gilblichen Hintergrund gedruckt, der wohl
die „Patina" dieser älteren, vergangenen Zeiten symbolisiert. Die zweite Hälfte des Bandes wurde von
Mitgliedern der Historischen Gesellschaft und Journalisten verfasst und ist dem heutigen Leben der Stadt
mit ihren Einrichtungen, Vereinen und Körperschaften, Wirtschaft und Gesellschaft gewidmet. Hier ist die
Hintergrundfarbe weiß, ganz ohne „Patina", und zeigt die Gegenwärtigkeit und Aktualität des Beschriebenen
an.

Der Untertitel des Bandes „Eine Stadt mit großer Geschichte" ist nicht zu hoch gegriffen: Kaum eine
andere Kleinstadt in Deutschland dürfte mit einer solch reichhaltigen und prominenten Geschichte aufwarten
können. Sie beginnt in der Römerzeit im ersten nachchristlichen Jahrhundert, als die römische Villa
Urbana angelegt wurde. Im Mittelalter siedelte sich der Johanniterorden in Heitersheim an. Als der Orden
sich im Zuge der Reformation in einen katholischen und einen protestantischen Zweig aufteilte, blieb
Heitersheim Sitz der katholischen Malteser. Bereits zuvor hatte man beschlossen, hier den Sitz des Großpriors
für Deutschland einzurichten. 1548 erhob gar Kaiser Karl V. das Großpriorat zu einem reichsständischen
Fürstentum. Weitere Abschnitte gelten der Geschichte der Stadt im Großherzogtum Baden, im Ersten
Weltkrieg, in der Weimarer Zeit, unter den Nationalsozialisten, im Zweiten Weltkrieg und in der unmittelbaren
Nachkriegszeit.

Der ausgesprochen aufwändig gestaltete Band - kaum eine Seite, auf der nicht mindestens eine Abbildung
beigegeben wurde - wird in seiner Zweiteilung wohl ein unterschiedliches Publikum ansprechen. Der
historische Teil bietet interessierten Lesern aus Heitersheim selbst, von andernorts und aus Fachkreisen
reichlich Stoff. Durch die dezent am Ende des Bandes platzierten schlanken Anmerkungsapparate ist der
Band auch für Experten gut nutzbar. Dagegen dürfte der zweite Teil vor allem an die Heitersheimer gerichtet
sein, die sich hier in den zahlreichen Abschnitten wiederfinden werden.

Zu dem schönen Jubiläumsband kann man seine „Macher" und die Stadt Heitersheim nur beglückwünschen
. Es ist ein optisch sehr ansprechender und inhaltlich gut lesbarer Band geworden. Da fällt auch nicht
weiter ins Gewicht, dass zwei Abbildungen doppelt beigegeben wurden (Plan der Villa Urbana auf S. 7 und
15; Merian-Stich auf S. 60 und 74). Boris Bigott

Gil Hüttenmeister/Gerhard Friedrich Linder: „Gewidmet vom unvergesslichen Gatten". Die Grabinschriften
des Jüdischen Friedhofes in Kuppenheim, verfasst im Auftrag der Stadt Kuppenheim, Verlag
Regionalkultur, UbStadt-Weiher 2010, 275 S., 90 S/W-Abb. und ein Faltplan.

Vorliegende Schrift reiht sich in die lange Reihe bereits vorliegender Publikationen zu jüdischen Friedhöfen
im Südwesten Deutschlands ein, wie e. g. die im selben Jahre erschienene Dokumentation zum jüdischen
Friedhof in Freiburg von Rüben Frankenstein (vgl. die Besprechung von Heiko Haumann in Schau-
ins-Land 129 [2010], S. 185f). Allen diesen Veröffentlichungen liegt das Bestreben zu Grunde, die in diesen
Grablegen sichtbar werdende Vielfalt jüdischen Lebens gerade am Oberrhein vor dem Vergessen zu
bewahren. So unterscheiden sich diese in ihrer Gestaltung auch nur graduell hinsichtlich der spezifischen
Ortsvergangenheit von einander. Neben einer meist kurzen Einführung - die in unserem Falle erfreulicher-

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