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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2013/0084
Abb. 1 Zustand des Wandgemäldes „Die drei Lebenden und die drei Toten" an der ehemaligen
Michaelskapelle in Kientzheim im Jahr 1899 (Hans-Collas [wie Anm. 2], S. 113, Foto:

Hausmann).

Beibehaltung der bisherigen Bilddisposition ist der Bildinhalt in erheblichem Umfang ergänzt
worden. Der Maler hat die Verschlingungen des Spruchbandes über dem ersten Lebenden in
einen Totenschädel umgeformt. Die Gestik der beiden ersten Toten ist so verändert worden,
dass sie aggressiver wirken. Die (nicht mehr lesbaren) Inschriften sind willkürlich ersetzt worden
durch Verse aus dem Begleittext des Kientzheimer Totentanzes an der Friedhofsmauer,
und zwar durch die zum zweiten Bild der Einleitung gehörenden Zeilen. Schließlich ist es
unpassend, eine Frauengestalt hinzuzufügen, die von einem Skelett umfasst wird. Der Maler
hielt sich dazu wohl berechtigt, weil Bruno Stehle 1899 folgende Reste der alten Inschriften
entziffert hatte: g schoene gstalt ge den dot hilft kein gwalt ... bewar mich; ich ...an ... Der
Maler hat aber nur die beiden Worte schoene gstalt aufgegriffen, um willkürlich eine Frauengestalt
an das Ende des Spruchbandes zu platzieren. Dabei lassen die Reste der alten Malereien
überhaupt keine weibliche Gestalt erkennen. Stattdessen erwartet man an dieser Stelle die
dritte Todesgestalt in einer Haltung, die dem ikonografischen Schema besser entspricht."3

Ilona Hans-Collas: Kientzheim, Haut-Rhin, eglise paroissiale Notre-Dame, in: Vifs nous sommes ...
Morts nous serons. La rencontre des trois morts et des trois vifs dans la peinture murale en France, Vendome
2001, S. 112f.; zu den in Innerfrankreich und im alemannisch geprägten Elsass voneinander abweichenden
ikonografischen Merkmalen siehe auch S. 25-30.
Übersetzung durch den Autor.

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