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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2013/0178
des Familiennamens Eco mit ,cc\ Textproben sind fehlerhaft transkribiert: Puer natus est nobis
(nicht: pro nobis); Suseepimus ... tuam (nicht: Susceptimus ... uam) usf. Das Fronleichnamsfest ist
dem „Sonntag nach Pfingsten" zugewiesen (S. 21; richtig in Legende zu Abb. 8: „am Donnerstag
nach Trinitatis"). Die Bildlegende zur Initiale mit dem Tod Mariens bleibt unklar, falsch ist der
Text „Agathe auf dem Sterbebett" (S. 33). Statt „Mariae Empfängnis, 24. März" (S. 33) ist wohl
Mariae Verkündigung gemeint, am 25. März. Wie ist zu verstehen „Der balzende Storch könnte zur
,Heimsuchung' (Abb. 19) passen" (S. 48; ähnlich S. 33)? Fragwürdig sind Aussagen zu Benedikt
von Nursia sowie zur Wirtschaftstätigkeit der Zisterzienser.

Der künstlerische Reichtum des Graduale verdient es, weit bekannt gemacht zu werden. Den
Lesern wäre gedient, wenn der angesehene Verlag den Textteil des Buches für eine etwaige Neuauflage
gründlich überarbeiten ließe. Norbert Ohler

Renate Heyberger: Aufgewachsen in Freiburg in den 40er und 50er Jahren, Wartberg Verlag,
Gudensberg-Gleichen 2012, 63 S., zahlr. S/W-Abb.

Die 1954 geborene Autorin hat mit Kennerschaft gut reproduzierte historische Fotos ausgewählt;
sie hat sie ergänzt um Texte, denen Interviews mit Zeitzeugen zu Grunde liegen, ferner um Chronikleisten
sowie ,Kästen' zu Themen wie Verfolgung und Deportation, Schwarzmarkt oder Toast
Hawaii.

Die betrachteten Jahrzehnte werden beherrscht von dem Terrorangriff, der am 27. November
1944 an die 2.800 Leben gefordert hat (ein eigener ,Kasten' ist der , Operation Tigerfish' gewidmet
, so der Codename der Royal Air Force). Die Katastrophe hat schlagartig die Wohnungsnot
verschärft und den im letzten Kriegsjahr zunehmend spürbaren Mangel an Nahrung, Kleidung,
Heizmaterial und Hausrat verstärkt, unter dem die Menschen nach dem Krieg noch mehr zu leiden
hatten. Fotos und Texte erinnern an das ,Hamstern' und an großherzige Hilfen aus dem Ausland
(Stichworte: CARE-Pakete, Quäker, Schweizer Spende). Im Rückblick werden härteste Gegensätze
deutlich: Wenige Kilometer von der zerstörten Stadt entfernt lockte eine (fast) heile Welt in Günterstal
.

Der Band verdeutlicht auch ,Elemente langer Dauer': Feste und Geschenke, Straßenbahnen, Studierende
, Werbung. Wie selbstverständlich wurde damals noch körperlich gezüchtigt, worunter vor
allem Jungen zu leiden hatten. Unübersehbar ist seit den 1950er-Jahren die Zuversicht, mit der die
Freiburger an den Aufbau gingen. Bald konnten sie sich wieder modische Kleidung und eine eigene
Wohnung leisten, Familienurlaub und sogar individuelle Auslandsreisen - dank der Motorisierung
breiterer Kreise der Bevölkerung.

Für eine etwaige zweite Auflage sei angemerkt, dass der Regierungspräsident Anton Dichtel hieß
(statt: Dichte); dass die Mensa im Kollegiengebäude I untergebracht war (nicht: KG II); dass eine
Pfarrkirche Herz Jesu heißt (nicht: St. Jesu); dass die Universitätskirche 1954 wohl noch in Ruinen
lag. Mehr Aufmerksamkeit hätten die Besatzungsstreitkräfte deshalb verdient, weil das Verhältnis
zwischen Franzosen und Freiburgern sich schon bald entspannte.

Der ansprechend gestaltete Band weckt Erinnerungen und kann Gespräche in Gang setzen zwischen
den in der Kriegs- und Nachkriegszeit Aufgewachsenen auf der einen, den Kindern und Enkeln
auf der anderen Seite - etwa über Kinderspiele, die langen Zöpfe der Mädchen, die Lederhosen
der Jungen, vor allem aber darüber, wie es möglich war, dass auch so viele Freiburger zwölf
Jahre lang der verbrecherischen nationalsozialistischen Führung gefolgt sind. Norbert Ohler

Von Hirtenbuben und Waldarbeitern in Yach, hg. von der Ortschafts Verwaltung Yach und dem
Heimat- und Landschaftspflegeverein Yach, Redaktion: heiko haumann (Lebendige Geschichte
in Yach 2), Verlag Regionalkultur, 2., erweiterte Auflage, Ubstadt-Weiher u.a. 2012, 96 S., zahlr.
S/W-Abb.

Literatur, die sich jenseits der offenbar unverrückbaren, vom „Schwarzwaldmädel" und der Filmindustrie
der 1950er-Jahre geprägten Klischeebilder mit der Geschichte und Sozialgeschichte des
Schwarzwaldes auseinandersetzt, ist nicht eben reich gesät. Das Heft „Von Hirtenbuben und Wald-

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