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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0010
Allen diesen Burgen ist jedoch eine Schwierigkeit gemeinsam: Von ihnen liegt keine Nennung
aus zähringischer Zeit vor; sie wurden allesamt erst nach deren Aussterben im Jahre 1218

- teilweise sogar erst sehr viel später - erwähnt. Aus dem Besitz der Grafen von Urach-Freiburg

- auf der Baar der von ihnen abgespaltenen Linie der Grafen von Fürstenberg - und der Verbreitung
ihrer Ministerialen wird seither immer wieder versucht, auf die Verhältnisse der Zähringerzeit
rückzuschließen.2

Im Folgenden soll versucht werden, diese Rückprojektion für jeden einzelnen Fall mit archäologischen
Mitteln zu überprüfen. Fachliche Ausgrabungen wurden bisher an diesen Stellen
kaum durchgeführt, die Ergebnisse früher Bemühungen u.a. von Paul Revellio sind oft nicht
mehr nachvollziehbar, die Funde anscheinend verschollen oder jedenfalls nicht genauer untersucht
.3 Neuere Grabungen sind aufgrund dieser älteren Störungen teilweise nicht sinnvoll oder
aber derzeit nicht genehmigungsfähig, um den Restbestand im Boden zu belassen und dadurch
zu schützen. Als Methode steht jedoch die zerstörungsfreie Geländeprospektion durch Begehungen
zur Verfügung, die bereits in der Ortenau, im Breisgau und im Markgräflerland4 sowie auf
der Schwäbischen Alb5 sehr erfolgreich durchgeführt wurde. Schlechter war hingegen bisher der
Forschungsstand auf der Baar, dem jedoch seit einigen Jahren vom Verfasser sukzessive abgeholfen
werden soll.

Die Burg Zindelstein

Beginnen wir mit der Burg Zindelstein im Bregtal (Wolterdingen, Stadt Donaueschingen,
Schwarzwald-Baar-Kreis), die erstmals 1225 und dann 1239 genannt wird (Abb. 2 und 3).6 Egino
V von Urach urkundet am 7. Juni 1225 in Castro Sindelstein und am 21. September 1231 in Castro
nostro Sindelstein. Im Jahre 1239 lebte seine Witwe auf der Burg. Die Burg war gewöhnlich
mit einem Burgvogt besetzt und befand sich offenbar seit etwa 1250 im Besitz der Fürstenberger.
1525 wurde sie im Bauernkrieg zerstört.

Karl Siegfried Bader urteilte: „Die Burg läßt sich mit größerer Sicherheit als im vorhergehenden
Falle schon auf Grund der historischen Zeugnisse auf die Zähringer zurückführen [...]"

Regina Dennig/Gerlinde Person/Alfons Zettler: Karte der Zähringerministerialen, in: Die Zähringer -
Anstoß und Wirkung. Veröffentlichungen zur Zähringer-Ausstellung Bd. II, hg. von Hans Schadek und
Karl Schmid, Sigmaringen 1986, S. 54-56. Interessanterweise werden die Kirnburg, Zindelstein, die
Warenburg und auch die „Burg Dellingen" nicht aufgeführt, weil sich in der Regel keine Adligen nach
ihnen benannten.

Grabungsfunde von der Kirnburg kamen vermutlich nach Donaueschingen und Bräunlingen. An
der Warenburg bei Villingen gruben einige Schüler und lieferten Keramik bei Revellio ab. Bei
Sanierungsarbeiten an der Burgruine Zindelstein kamen vor einigen Jahrzehnten ebenfalls meist spätmittelalterliche
Keramikfunde zutage, siehe Peter Schmidt-Thome: Die Burg Zindelstein im Bregtal, in:
Fürstenberger Waldbote 24 (1978), S. 15f.

Zahlreiche Fundnotizen in Vorbereitung für Fundberichte aus Baden-Württemberg 35 (2015); Internetseite
des Europäischen Burgeninstituts (Ebidat); Heiko Wagner: Theiss Burgenfuhrer Oberrhein, Stuttgart
2003; Berichte des Verfassers in den Ortsakten der Archäologischen Denkmalpflege, Regierungspräsidium
Freiburg; Kurze Fundnotizen in den Beiträgen des Burgenbuchs des Breisgaus; Heiko Wagner: Neue Funde
vom „Kybfelsen" bei Freiburg i.Br., in: Archäologische Nachrichten aus Baden 42 (1989), S. 21-26.
Christoph Bizer/Rolf Götz: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb, Stuttgart 1989; Christoph Bizer:
Oberflächenfunde von Burgen der Schwäbischen Alb (Forschungen und Berichte der Archäologie des
Mittelalters in Baden-Württemberg 26), Stuttgart 2006.
Bader (wie Anm. 1), S. 106-113.

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