Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0024
Abb. 1 Endingen von Südosten; links die Obere Kirche St. Martin, rechts die Untere Kirche St. Peter,
Luftaufnahme 1935 (Nachlass Werner Noack, StadtAF, Kl/69 Schachtel 49 Nr. 5770).

Mit Baubeginn 1968/69 wurden hier vereinzelt archäologische Funde gemacht. Sie liegen
seit gut vier Jahrzehnten im Schöße der Archäologischen Denkmalpflege und sind nie publiziert
worden. Was von ihnen bisher bekannt wurde, erlaubt nicht, von einem „Dorf zu sprechen. Es
waren aber auch gar nicht die Fundstücke, welche die Idee des „Niederdorfs" hervorgebracht
haben, sie werden nur im Nachhinein gerne als Beleg zitiert.

Als Bestimmungswort in Ortsnamen sind Unter- und Nieder- ein und dasselbe, nämlich das
Gegenstück zu Ober-; so begegnet uns das Pendant zu Oberbergen, das wir heute als Kiechlins-
bergen kennen, im 14. Jahrhundert sowohl als Unter- wie als Niederbergen.6 Eine lateinische
Aufstellung nennt für das Jahr 1270 - also vor der Stadterhebung und Ummauerung Endingens7
- curias [= Höfe] in superiori et inferiori Endingen im Besitz des Klosters St. Blasien.8 Es gibt
daher keinen Grund, im Niederdorf der mittelalterlichen Quellen etwas anderes zu sehen als die
untere Siedlung mit Fronhof und Peterskirche - oder Ausläufer davon. Die Frage ist nur, wie es
dennoch zur wundersamen Dorfvermehrung kam?

Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Erster Band, bearb. von Albert Krieger,
Heidelberg 21904, Sp. 1156f.: Unterbergen, Bergen undern, 1341, K. Berain 8553 (Tennenbach); Sp. 1258:
sant Michels kilche in dem dorf zuo Niderbergen 1344 K. Tennenbach; Nicolaus de Gisingen sacerdos,
incuratus ecclesie sancti Petri in Nidernbergen 1338 K. Tennenbach.

Die Stadterhebung durch die Üsenberger ist urkundlich nicht belegt; Jürgen Treffeisen erschließt sie für
den Zeitraum 1285 bis 1286, da Endingen im Oktober 1284 noch als villa und in einer Reihe mit andern
vorgenannten dörfer erscheint, während im März 1286 von einem burger ze Endingen und einem burger
insigel die Rede ist, Treffeisen (wie Anm. 1), S. 41.

Trudpert Neugart: Episcopatus Constantiensis Alemannicus sub Metropoli Moguntina, I, 2, Freiburg
1862, S. 456.

22


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0024