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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0107
Abb. 4

Domkapitular Joseph Sester (EAF).

groß gewachsen, hoch begabt und überaus ehrgeizig. Geboren wurde er am 11. März 1877 in
Oberkirch im Renchtal. Nach seiner Priesterweihe am 5. Juli 1900 war er rund ein Jahr lang
Vikar in der Pfarrei Konstanz-St. Stephan, ehe er zum Weiterstudium beurlaubt wurde. 1904
schloss er sein Zweitstudium in Freiburg mit der Promotion zum Doktor iuris utriusque ab.
Thema der Dissertation war eine staatskirchenrechtliche Untersuchung unter dem Titel „Das
Kirchenpatronatsrecht beider Konfessionen im Großherzogtum Baden". Anschließend wirkte er
rund sechs Jahre lang als Kaplaneiverweser in Breisach, ehe er 1910 zum Pfarrer von Oberwinden
ernannt wurde. Er blieb freilich nicht lange, sondern wurde am 15. Oktober 1911 als Nachfolger
des späteren Erzbischofs Karl Fritz in den Katholischen Oberstiftungsrat nach Karlsruhe berufen
. Dort war er auch noch tätig, als er am 29. Oktober 1920 erstmals in Ehrenstetten auftrat, bei
jener denkwürdigen Sitzung, nach der die Emotionen rund um die gewünschte Errichtung der
Pfarrei zum ersten Mal richtig hochkochten.

Am 25. November 1920 berief Karl Fritz, der neue Erzbischof, Joseph Sester als „Wirklichen
Geistlichen Rat" ins Erzbischöfliche Ordinariat und ernannte ihn 1921 zusätzlich zum
Kanzleidirektor. Als Fachreferent war Sester vor allem für die kirchliche Vermögensverwaltung
in Baden und für das Kirchensteuerrecht zuständig, war also gewissermaßen „Finanzminister".
In seiner Eigenschaft als Kanzleidirektor, als Behördenleiter des Ordinariats, war Sester nach
dem Generalvikar der ranghöchste Mitarbeiter der Freiburger Kirchenverwaltungszentrale. Der
„Fall Ehrenstetten" wurde somit als Chefsache behandelt, und Sesters Machtwort, das er am 21.
März 1922 sprach, hatte Gewicht.

Am 2. April 1924 wurde Joseph Sester ins Domkapitel berufen und am 7. Oktober 1925 von
Erzbischof Fritz zu seinem Generalvikar ernannt. Nachdem Karl Fritz am 7. Dezember 1931
verstorben war, wählte das Domkapitel Sester zum Diözesanadministrator. Als solcher machte

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