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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0194
Archivfund der breites Aufsehen erregende Nachweis, dass die berühmte „Markgrafentafel" von
Hans Baidung Grien, die das Land Baden-Württemberg vom Haus Baden käuflich zu erwerben
beabsichtigte, bereits 1930 in Staatseigentum übergegangen war. So gehörte Mertens denn auch
zu der Ende 2006 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
berufenen Expertenarbeitsgruppe ,Eigentumsfragen Baden', bestehend aus Juristen und Historikern
, die ihr abschließendes Gutachten ein Jahr später vorlegte. 2008 im Druck erschienen
in der Veröffentlichungsreihe der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-
Württemberg, ist dieses wertvolle Dokument zur Frage des Eigentums an Kulturgütern aus badischem
Hofbesitz nun der Öffentlichkeit zugänglich; es kann zugleich als ein Grundlagenwerk
von allgemeiner Bedeutung gelten.

Wenn Dieter Mertens seinen letzten zu Lebzeiten erschienenen Aufsatz dem Verhältnis
der Freiburger Kartause zur Universität widmete, hierbei einmal mehr Aspekte der Ordens-,
Universitäts- und Landesgeschichte bündelnd, so spiegelt sich darin wiederum sein Interesse
und seine Verbundenheit mit Freiburg, wie dies auch in den Beiträgen zum Ausdruck kommt,
die er in der Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land" veröffentlicht hat:
In dem zugleich als ihr 118. Band erschienenen Begleitbuch zur Ausstellung von 1998 im
Augustinermuseum „Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg
1498" thematisierte Mertens die Universität, die Humanisten, den Hof und den Reichstag zu
Freiburg 1497/98, im Band 120 (2001) ging er der Geschichte der städtischen Lateinschule in
Freiburg von der Universitätsgründung bis zum Übergang an Baden nach und den Band 130
(2011) bereicherte er durch einen nuancenreichen Beitrag über Konrad Stürtzel, Hofkanzler und
Rat Kaiser Maximilians I.

Die Wesensmerkmale von Mertens' (Euvre, eine beeindruckende Gelehrsamkeit und Eleganz
der Feder, die er mit den von ihm so geschätzten Humanisten der Renaissance teilte, durchziehen
auch diese Studien zur spätmittelalterlichen Geschichte und Kultur der Stadt Freiburg. Hier
wirkte Dieter Mertens als beliebter Universitätslehrer, der zahlreiche Schüler um sich scharte.
Sein großes Renommee in der res publica litteraria spiegelt sich in den ihm zuteil gewordenen
Ehrungen und Mitgliedschaften, u.a. in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, in
der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg und im Wolfenbüttler
Arbeitskreis für Renaissanceforschung. Die Fachwelt, Kollegen und Studierende gedenken eines
großen Gelehrten und eines warmherzigen Menschen in Ehrerbietung und großer Dankbarkeit.

Thomas Zotz

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