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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0211
Das zentrale und umfangreichste Kapitel des Buches gilt denn auch der Archäologie, die bis in die
erste Hälfte des 12. Jahrhunderts Spuren offen legen kann. Ausfuhrlich beschreibt der Verfasser das Burggelände
, die einzelnen Bauteile innerhalb und außerhalb der Mauern, ebenso das Fundmaterial, dessen
größte Gruppe erwartungsgemäß die Keramik darstellt. Unter die Bergbaufunde auf der Burg reiht er auch
die Mahlsteine ein, die nur als Bruchstücke in Baumaterial zu finden waren. Leider geht er in diesem Zusammenhang
nicht auf den Beitrag von H. Maus „Der Teufelsstein von St. Ulrich: Eine Hinterlassenschaft
des frühen Bergbaus?" im Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes 29 (2000) ein, der die berühmte
„Brunnenschale" im dortigen Kloster als Läuferstein für den Bergbau im Möhlintal deutet.

Die Birchiburg gilt dem Verfasser als herausragendes Beispiel eines Burgenmodells, das er im Fazit
als „Phänomen der Bergbauburgen" charakterisiert. Es fordert auf zu einem „differenzierten Blick auf das
historische Geschehen und die Zusammenhänge zum jeweiligen Bergbaugeschehen". Sein zehnjähriges
Bemühen wirft ganz gewiss ein neues Licht auf die Kultur- und Technikgeschichte der Region. Darin liegt
das große Verdienst des engagierten Archäologen. Der Präsentation des Textes hätte freilich ein kritisches
Lektorat gut getan, das dann wohl auch manches Lateinzitat in eine verständliche Version gebracht hätte.

Eugen Hillenbrand

Daniel Gaschick/Christian Würtz: Das Konstanzer Konzil. Eine kleine Geschichte, G. Braun Verlag,
Karlsruhe 2014, 132 S., Abb.

Das Konzept der „kleinen Geschichten", wandten der Verlag und die beiden Autoren mit dieser
Neuerscheinung erfolgreich auf das Konstanzer Konzil an. Leicht lesbar, mit klarem Aufbau, der von
der miserablen Lage im Vorfeld des Konzils über den eindringlichen Auftritt des Königs zu Beginn des
Konzils, den drei Hauptaufgaben von der Einheit der Kirche, den Glaubensfragen und den Reformideen
bis zum Leben in der überfüllten Stadt Konstanz und dem Ausgang des Konzils reicht und mit ausgewählter
Literatur und einer Chronologie schließt, ist das Bändchen ein taschentaugliches und informatives
Hilfsmittel für Interessierte. In dem Text eingestreut sind typisch für die Reihe - kleine „umrahmte
Kästen" mit Erläuterungen und Zusammenfassungen zu einzelnen Themen, die dem Leser helfen sollen,
einzelne Fragen besser zu verstehen.

Die kleine Geschichte des Konzils berücksichtigt freilich fast ausschließlich die kirchenhistorischen
Aspekte und blendet allzu oft die reichs- und weltpolitischen Aspekte aus, obwohl die Presseinformation
andere Erwartungen weckt. Das Konzil wäre ohne die weltliche Macht König Sigismunds nie zustande
gekommen, hätte nie zu einem Ende des Schismas geführt, was durchaus deutlicher hätte zur Sprache kommen
dürfen. Ein Bändchen mit kirchenhistorischem Schwerpunkt in diesem Umfang mag dies auch kaum
bewältigen, hier wären die Erwartungen an die 132 Seiten sicher viel zu hoch. Dennoch wäre manches Mal
ein klarer Hinweis auf die ausgeblendeten Dimensionen wichtig, sinnvoll und richtig gewesen. Auch wäre
ein erweitertes bibliografisches Spektrum wünschenswert gewesen. Dennoch ist das Bändchen ein kleines,
empfehlenswertes und hilfreiches Hilfsmittel, ein erster Einstieg, ein Lesebuch zum Schmökern, wenn
man es einzuordnen vermag und sich auf einige Aspekte des Konzils als Weltereignis am See beschränkt.

Dieter Speck

Gert Goldenberg/Mathias Fröhlich: Der Birkenberg bei Bollschweil-St. Ulrich - Ein Bergbaurevier
aus dem Mittelalter, hg. vom Freundeskreis „Burg und Bergbau - die Birchiburg in Bollschweil e.V.",
Bollschweil 2013 (ergänzter Neudruck), 64 S., zahlr. Farb-Abb.

Das mittelalterliche Bergbaurevier Birkenberg bei St. Ulrich wurde in mehreren Kampagnen zwischen
1987 und 2002 durch das damalige Institut für Ur- und Frühgeschichte (heute: Institut für Archäologische
Wissenschaften - Abt. Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters) der Universität
Freiburg durch Ausgrabungen erforscht. Im Jahre 2004 wurde ein informativer, 1.600 m langer Lehrpfad
mit 23 Tafeln angelegt. Er beginnt unten auf Höhe des Baches Möhlin auf etwa 490 m über NN und steigt in
Serpentinen bis auf 580 m. Die Besonderheit und Stärke dieses Bergbaureviers und des Lehrpfades bestehen

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