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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0037
ihm 1728 anlässlich des Freiburger Martinimarkts 25 Bahr seidene Strümp/kosten mich selbst
an Kauff 4 fl gegen Zahlung von 100 fl.25 Auch der Bargeldverkehr zwischen den Vettern weist
mitunter beträchtliche Summen auf - öfter jeweils 400 fl, einmal 950 fl die Carl Franz für
Moritz anlässlich der Frankfurter Herbstmesse im August 1740 an ungenannte Empfänger ausbezahlte
.26 Den höchsten verzeichneten Geldbetrag, 1.100 fl für nicht näher bezeichnete Waren
oder von Käufern, überbringt Moritz am 6. März 1734 persönlich und paar nach Freiburg, wo
er den Herrn Vetter im Lauf der Jahre häufig aufsuchte. Ein wichtiger und von Montfort gewiss
oft besuchter Handelsplatz war Straßburg; hier lebten mehrere Geschäftspartner, deren Existenz
und Namen ihm - z.B. auch Carl Franz Montforts Sohn Carl Joseph Anton27 - - bekannt waren.
J'ai vü M[onsieu]r. Le Bourguemaitre au faire de Straßburg [...] entre 1750 et 1760 [...], lautet
eine dem Namen von Charles Frangois beigefügte Notiz des „Genealogie"-Autors Marin, der
damit die Häufigkeit der geschäftlich bedingten Aufenthalte Montforts in dieser Stadt unterstreicht
. Dass Marin von der letzten amtlichen Position Carl Franz Montforts wusste und diese
Kenntnis sicher auch in der Heimat verbreitete, mag ein wenig dazu beigetragen haben, dass die
Erinnerung an den im Ausland arrivierten Verwandten über die Zeiten lebendig geblieben ist:
Die aktuelle (Selbst-)Darstellung der Stadt Sallanches im Internet führt unter den Personnalites
Hees ä la commune an erster Stelle - wenn auch mit fehlerhaften biografischen Ergänzungen -
Charles Frangois Montfort auf.28

In den noch „ämterlosen" Jahren von Montfort bedeutete der 1724 erfolgte Erwerb bzw. die
Übernahme29 eines der ältesten Wohngebäude in Freiburg, das seit 1238 nachweisbare Haus
„Zum Rosen" (Abb. 1 und 2),30 einen weiteren Schritt für den Auf- und Ausbau seines Handelsunternehmens
. Zugleich bot es angemessenen Raum für die Unterbringung von Familie,
Bediensteten sowie in Nebengebäuden von Vorräten, Vieh und Transportfahrzeugen.31 Nicht unerwähnt
sei, dass das Haus bzw. der Gebäudekomplex Anfang des Jahres 1701 - und somit noch
zu Zeiten des Vorbesitzers Frangois/Franz Michon - in Überlegungen des Stadtrats einbezogen
wurde, welche Behausung man dem Herrn Gubernator anbieten könne, als dieser von ihm eine
neue Logierung für Wohn- und Dienstsitzzwecke verlangte. Da hierfür kostspielige Umbauten
erforderlich geworden waren und auch ausgeführt wurden, ohne dass das Haus sich danach für
seine künftige Verwendung als beständig Gubernament tauglich erwies, nahm man von Seiten
der Stadt jedoch Abstand vom erwogenen Kauf - nicht ohne zu versuchen, die Umbaukosten auf
die Mieter abzuwälzen. Zugleich beschloss der Rat, es solle weiterhin umb Gelegenheit umbge-
sehen werden, ein Behausung zue erkhunden, so anständig sein möchte.32

Für die über seinen Schwiegervater Lechier bestehende Verbindung zu dessen familiärem
und beruflichen Umfeld, das Montfort aus seinen Waldshuter Lehrjahren vertraut gewesen sein
dürfte, zeugt seine sowie seiner Frau Beteiligung an der Einrichtung, d.h. finanziellen Ausstattung
, einer Kaplanei in der 1715 durch Maria Magdalenas Familie mütterlicherseits (Straubhaar)

Ebd., S. 17.

Ebd., S. 271, 314 und 317.
Universitätsarchiv Freiburg (UAF), B 35/136.

Wikipedia, Artikel „Sallanches", http://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Sallanches&oldid= 115033341
(abgerufen am 17. Mai 2015). Wesentlich dafür dürfte die Kenntnis der umfangreichen (französischsprachigen
) Literatur zur historischen Auswanderung von Savoyarden gewesen sein.
Siehe Anm. 17.

Zur Geschichte des Hauses vgl. Ulrich Ecker: Die Häuser Zum Silberberg und Zum Rosen (Kaiser-Joseph
-Straße 188, früher 54 I und 54 II), in: Schau-ins-Land 104 (1985), S. 213-220.
StadtAF, Cl Erbschaften 184.
StadtAF, B5 XIIIaNr. 111, S. 485f.

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