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der Pictor [Maler] Simon.9 An getrennten Tischen wurde den Fratres und den Klosterschülern
serviert. Modern ausgedrückt, könnte man also in der Klosterfastnacht eine Art Betriebsfeier
als Dank an die Mitarbeiter sehen, wie sie heutzutage von Firmen etwa vor Weihnachten veranstaltet
werden. Das Unterhaltungsprogramm war denn auch - wie später noch am Beispiel
der Komödienaufführungen gezeigt wird - ganz auf dieses einfache heimische Publikum zugeschnitten
.

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Abb. 2 Aus Abt Steyrers ,Diarium': Liste der Gäste vom Fastnachtssonntag am 17. Februar 1760, darunter
neben dem Bürgermeister, verschiedenen Handwerkern u.a. auch der Bildhauer Mathias Faller (Foto:

Leopold Rombach).

Auf das Mittagessen (Convivium), das von 12 Uhr mittags bis 3 Uhr nachmittags dauerte, folgte
um 6 Uhr abends die Coena, das Abendessen, bei dem die klösterliche Alltagsordnung etwas
gelockert wurde: Alle saßen an einer gemeinsamen Tafel (schon dies wird von Steyrer als
Durchbrechen der gewohnten Regel immer wieder hervorgehoben), das sonst bei der Coena
regularis vorgeschriebene Stillschweigen wurde aufgehoben und es waren Gespräche gestattet
{Coena cum colloquio). Wenn sich zum Verdruss Philipp Jakob Steyrers die Abendmahlzeit
länger hinzog - einmal bis um 10 Uhr nachts -, verließ er um 8 Uhr als erster die Runde. Am
Fastnachtsmontag waren abends im kleinen Gästespeisesaal gelegentlich auch weibliche Gäste
anwesend, zum Beispiel die Frau, die Schwester und die Töchter des Amtmanns, die Frau des
Wirts und die Frau des Architekten, die Klosterköchin oder die Mutter eines der Patres.10

9 Ebd., 13.2.1752, 4., 5. und 6.3.1753 sowie 11.2.1771.

10 Ebd., 7.2.1758, 27.2.1770, 2.2.1761 und 11.2.1771.

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