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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0058
Am Fest des Ordenspatrons Benedikt zählt Steyrer 1751 eine besonders reichhaltige Abfolge
der Speisen auf; weil dieser Feiertag mitten in der Fastenzeit liegt, durfte allerdings kein Fleisch
gegessen werden:

„Speisen, die an diesem Tag aufgetragen wurden.
Zum Mittagessen: Zum Abendessen:

Krebssuppe
Butter Knöpfle
Pastete mit Karpfen.

Milch Gerste

Gesottene Eyer

Forellen in der Brühe

Ein Speiß von übriggeblibenen ge-

brathenen Fischen p.p. [=usw.]

Weiß Kraut.
Schnecken

Strudel von Äpfeln.

Stockfisch
Eyerwürstle
Geröstete Lax
Türkische Bünd
Hecht in der Brühe
Fröschen Schenkel
Mandelschnitten.
Backene Forellen
Aalen

Salat mit Bricken [Neunauge]
Torten

Hippen [eine Art Fladenkuchen]

Küchle

Aepfelp. [= usw.]19

Von diesen beiden Ersatzbeispielen aus lassen sich Rückschlüsse auf die Bacchanalien ziehen.
Bei ihren stundenlangen Gastereien darf man mit Recht einen reich gedeckten Tisch vermuten;
nicht umsonst hatte Abt Steyrer von seinen Mitbrüdern gefordert, an den Fastnachtstagen wieder
zu maßvollen Speisen (moderatas refectiones) zurückzukehren. Der Eindruck, die Ordensleute
suchten ihr Fastnachtsvergnügen vor allem im guten und üppigen Essen, kann nicht verwundern
, wenn man bedenkt, dass sie mit dem Aschermittwoch den Beginn der vierzigtägigen
Fastenzeit vor Augen hatten. Der innere Zusammenhang von Fasnet und Fasten wird deutlich:
Ehe man verzichten musste, wollte man noch einmal so richtig genießen. Und wie wurde im
Kloster in der Fastenzeit selbst gespeist? Am Fastensonntag Quadragesima 1755 wurden in St.
Peter folgende vier Gänge serviert:

1. Eier Maulsuppe.

2. Ein ganzes Suppenschüssele voll Saurkraut
mit 2 Stücklein geräuchten Rheinkarpfen.

3. Stockfisch, weder gesalzen noch geschmälzt.

4. Brücken [Neunaugen] in Essig und Baumöhl.

Ebd., 14.4.1754 und 21.3.1751.

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