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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0073
(1803-1869), den Sohn des Ehepaars Schratt-Binz, der als gelernter Buchhändler über solide
bibliografische Kenntnisse verfügte und im Jahr 1844 ein eigenes Antiquariat eröffnete, gelangte
der umfangreiche Binz'sche Büchernachlass nach und nach in den Handel.28 Ein Jahr nach
der Aufnahme der Geschäftstätigkeit, am 15. September 1845, heiratete Johann Schratt Anna
Fichtl.29Das Ehepaar Schratt-Fichtl hatte einen Sohn namens Johann, der ab 1861 im elterlichen
Geschäft arbeitete, dieses nach dem Tod des Vaters aber vermutlich nicht mehr weiterführte.30
Zumindest aus heutiger Sicht weit größere Aufmerksamkeit als die Wiener Buchhändlerfamilie
Schratt dürfte Anton Schratt, ein 1804 in Baden geborener und 1883 verstorbener jüngerer
Bruder Johanns (d. Ä.), verdienen, der als Kaufmann, Inhaber einer Fuhrwerkskonzession,
Mitglied des Gemeinde-Ausschusses (Gemeinderat), Hauptmann der 1. Garde-Compagnie der
Badener Nationalgarde sowie als Stadthauptmann (Polizeikommandant) von Baden bezeugt
ist, sich darüber hinaus aber auch bei der Feuerwehr, am „Spital für skrofulöse Kinder" sowie
bei der örtlichen Sparkasse engagierte.31 Anton Schratt heiratete im Jahr 1846 Katharina
Wallner (1825-1896), eine Tochter des Badener Drechslermeisters, Gasthofbesitzers und Feuerwehrkommandanten
Leopold Wallner (1777-1841) und der Gutsbesitzertochter Aloisia Dietrich
(gest. 1845).32 Der Verbindung zwischen Anton Schratt und Katharina Wallner entstammten
insgesamt fünf Söhne und eine Tochter.33 Letztere - ihre amtlichen Vornamen lauten Maria

ursprünglich im Besitz des Johann Georg Binz. Zur Biografie Johann Chrysostomos Schratts siehe bereits
Calliano (wie Anm. 18), S. 30ff. (mit z.T. fehlerhaften Jahresangaben!), der als aktuelle Adresse
(d.h. für das Jahr 1914!) des besagten Anwesens „Hauptplatz 22 (Consc. Nr. 93 in Baden, Grundbuch Baden
E. Z. 83)" angibt (S. 31) und (ebd.) auf einen weiteren Hauskauf verweist, der sich auf das Jahr 1804
datieren lässt und sich auf das Gebäude Stadtviertel 39 (später: Hauptplatz 91) bezieht. Weiter: Povse (wie
Anm. 18), S. 43-46 (mit Abb.). Ebd., S. 43, wird Rosalia Binz als „Enkelin des verstorbenen Wundarztes
Jakob Hafenscher" bezeichnet. Zu dieser Persönlichkeit siehe neuerdings wieder Rudolf Maurer: Baden
, schröpfen, amputieren. Die Geschichte der Bader in Baden bei Wien, Wien 2004, S. 85f. Übrigens
findet sich der ebd., S. 79, wiedergegebene Kupferstich von Peter Allmer, der den Badener Stadtbrand
des Jahres 1812 wiedergibt und links im Bild das Anwesen Hauptplatz 21 zeigt, ausschnittsweise wieder
bei Povse (wie Anm. 18), S. 44, und als „Faksimile" bei Calliano (wie Anm. 18), S. 43, wobei ebd.
daraufhingewiesen wird, dass es sich bei dem Stich um das Titelbild einer musikalischen Komposition
„Zum Stadtbrande im Jahre 1812" handle. Der Kupferstich sei darüber hinaus „Baden's verunglückten
Bewohnern gewidmet von Tobias Haslinger". Zu diesem bedeutenden Wiener Musikverleger siehe unten
mit Anm. 52.

Hupfer (wie Anm. 12), S. 39; Frank/Frimmel (wie Anm. 8), S. 176f. Dass Johann Schratt sich 1844 selbständig
machen konnte, scheint gemäß Hupfer (wie Anm. 12), S. 39, mit dem Umstand zusammenzuhängen
, dass seine Mutter ihm Banco-Obligationen im Wert von 7.500 Gulden geschenkt hatte.
Ebd., S. 40.

Siehe ebd., wo auf eine (undatierte) Löschung des Firmeneintrags verwiesen wird.
Ralph-Günther Patocka: Artikel „Schratt, Maria Katharina", in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 23,
Berlin 2007, S. 519f, hier S. 519. Weiter: Povse (wie Anm. 18), S. 14 und 30f. (mit Abb. [S. 30]), wobei
als Geburtsjahr Anton Schratts 1805 angegeben wird (S. 30). - Übrigens leitet sich das soeben verwendete
Adjektiv „skrofulös" von der sogenannten „Skrofulöse" (lat. „scrofula" - „Halsdrüsengeschwulst"),
einer früher vor allem bei Kleinkindern verbreiteten chronischen Entzündungskrankheit, ab.
Patocka (wie Anm. 31), S. 519. Nähere Einzelheiten zu den familiären Verhältnissen finden sich bei
Calliano (wie Anm. 27), S. 47. Weiter: Povse (wie Anm. 18), S. 14. Gemäß ebd. stammte Aloisias Vater
aus dem ungarischen Sauerbrunn (heute der Kurort Bad Sauerbrunn, ungar. Savanyüküt/nördliches Burgenland
).

Siehe Calliano (wie Anm. 18), S. 48f; Povse (wie Anm. 18), S. 14 (mit Abb.). Einer der Söhne war der
bereits oben, Anm. 18, aufgeführte Rudolf Schratt, der 1892 Theresia Ludowika Ledreux (geb. 1873)
ehelichte. (Dieser Verbindung entspross eine jüngere Katharina Schratt.)

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