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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0074
Katharina - kam am 11. September 1853 als drittes Kind in Baden zur Welt und segnete am 17.
April 1940 in Wien hochbetagt das Zeitliche. Von allen direkten Nachkommen des mehr als
ein Jahrhundert zuvor im damals vorderösterreichischen Gündlingen geborenen Johann Georg
Binz gehört die Urenkelin Katharina Schratt - so ihr gängiger Name, obwohl sie durch
ihre im Spätherbst 1879 erfolgte Heirat mit dem adligen Bonvivant Nikolaus (auch: Miklos)
Kiss von Ittebe (1852-1909)34 eigentlich als Baronin Kiss von Ittebe anzusprechen wäre - zu
den vielleicht interessantesten Persönlichkeiten ihrer Zeit. Das Wichtigste hierzu in gebotener
Kürze:35 Bereits in jungen Jahren ergriff Katharina Schratt die Gelegenheit, auf einer lokalen
Theaterbühne aufzutreten (1868), um in der Folge, gegen den anfänglichen Willen ihrer Eltern,
von 1869 bis 1871 an der Wiener Theaterakademie des Burgschauspielers Eduard Kierschner
(1825-1879)36 eine Schauspielausbildung zu absolvieren. Im Jahr darauf (April 1872) erhielt sie
ihr erstes Engagement (als Typus der jugendlich Naiven) am Berliner Hoftheater, wo sie in der
Titelrolle von Siegmund Schlesingers (1832-1918) „Die Gustel von Blasewitz" überzeugte,37 aber

Die Lebensdaten nach Patocka (wie Anm. 31), S. 519. Die beiden Ehegatten trennten sich bereits im Jahr
1880, ohne dass es in der Folgezeit zu einer Scheidung gekommen wäre. Der Verbindung entstammte der
Sohn Anton Kiss von Ittebe (geb. 1880), der im Jahr 1970 kinderlos starb. Abb.: Georg Markus: Katharina
Schratt. Die zweite Frau des Kaisers, 4., Überarb. Aufl., Wien/München 1998, Abb. 8 (nach S. 96) und 48f.
(nach S. 200); Brigitte Hamann: Fast jede Nacht träume ich von Ihnen. Die Briefe Kaiser Franz Josephs
an Katharina Schratt, München 2011, nach S. 176. Gemäß Patocka (wie Anm. 31), S. 519, entstammte
Katharinas Gatte einer gleichnamigen ungarischen Adelsfamilie, die im Banat (heute Rumänien) über umfangreichen
Grundbesitz verfügte. Er war der Sohn des Nikolaus Kiss von Ittebe (senior) und der Helene
von Damaszkin. Darüber hinaus war er ein naher Verwandter des ungarischen Revolutionsgenerals Ernst
(Ernö) Kiss von Ittebe und Elemer, der im Jahr 1800 (1799?) geboren und 1849 hingerichtet wurde.
Die Literatur zu Katharina Schratt ist insgesamt zwar überschaubar, überschreitet jedoch nicht selten die
Grenze zum Sensationsjournalismus. Einen zuverlässigen biografischen Abriss bietet etwa der Artikel
von Patocka (wie Anm. 31) (mit Literatur). Eine komprimierte Zusammenfassung findet sich darüber
hinaus bei B[rigitte] Hamann: Artikel „Schratt (Maria) Katharina", in: Österreichisches Biographisches
Lexikon. 1815-1950, Bd. 11, Wien 1999, S. 179f. Die gleiche Autorin fungiert als Herausgeberin der
umfangreichen Sammlung: Fast jede Nacht träume ich von Ihnen (wie Anm. 34) (mit zahlreichen erhellenden
Kommentaren). Weiter (Auswahl): Friedrich Weissensteiner: „Ich sehne mich sehr nach dir".
Frauen im Leben Kaiser Franz Josephs, Wien 2012, S. 212-243; Katrin Unterreiner: Die Habsburger.
Mythos & Wahrheit, Wien/Graz/Klagenfurt 2011, S. 92-99; Philipp Vandenberg: Die Frühstücksfrau des
Kaisers. Vom Schicksal der Geliebten, Bergisch Gladbach 2007, S. 363-411; Markus (wie Anm. 34); Joan
Haslip: Die Freundin des Kaisers. Franz Joseph von Österreich und die Schauspielerin Katharina Schratt,
München 21998 (Originaltitel: The Emperor and the Actress [London 1982]); Joachim von Kürenberg [=
Pseudonym für Eduard Joachim von Reichel, 1892-1954]: Katharina Schratt. Der Roman einer Wienerin,
Neudruck, Bern/Stuttgart 1953; Mailler (wie Anm. 18). Zur Theaterlaufbahn Katharina Schratts siehe
immer noch die übersichtliche Zusammenfassung im Artikel „Kiß von Itebe, Katharina", in: Wilhelm
Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch, Bd. 2, Klagenfurt/
Wien 1960, S. lOOOff.

Zu ihm siehe etwa den Artikel „Kierschner, Eduard", in: Ebd., S. 991, sowie dass., in: Österreichisches
Biographisches Lexikon. 1815-1950, Bd. 3, Graz/Köln 1965, S. 326f. (jeweils mit Literatur).
Hierzu siehe auch die Äußerungen Theodor Fontanes (1819-1898) in: Ders.: Causerien über Theater, T.
1 (Theodor Fontane. Sämtliche Werke XXII/1), München 1964, S. 148 (betr. Vorstellung vom 2.4.1872).
Der in Waag-Neustadtl (Nove Mesto nad Vähom/Slowakei) geborene und in Wien verstorbene Autor der
um 1865 entstandenen dramatisirten Anekdote „Die Gustel von Blasewitz" ist heute kaum noch bekannt.
Einführende Literatur: I[ngrid] B[igler]: Artikel „Sigmund Schlesinger", in: Deutsches Literatur-Lexikon
. Biographisch-bibliographisches Handbuch, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 15, hg. von Heinz Rupp
und Carl Ludwig Lang, Bern 1993, Sp. 160f. (mit Literatur).

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