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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0155
Abb. 6 Armbinde mit Judenstern, Transport- und Häftlingsnummer des „K.L. Theresienstadt" von Otto

Schwarz (Archiv Helmut Schwarz).

Sind die jüdischen Gefangenen also nur „Opfer" taktischer Bewegungen zwischen den
Hilfsorganisationen und den Nazis? Das trifft sicher auch zu. Ergänzen wir aus anderer Perspektive
: Vermutlich hat die Taktik der Beharrlichkeit, mit welcher das IRK schon seit längerer
Zeit auf den beiden Besuchsterminen der Jahre 1944/45 bestand, ebenso zur Rettung vieler
Menschen in Theresienstadt beigetragen wie das Kalkül der deutschen Machtinhaber, die Welt
durch ein (!) „verschönertes" Lager weiterhin täuschen zu können.

Die weiteren Ereignisse bis zum Ende des Krieges:

Gleichzeitig mit dem zweiten Besuch der internationalen Delegation kommen im April
1945 erstmalig Häftlinge an, die aus im Norden und Osten gelegenen KZs evakuiert
worden sind. In den folgenden Tagen treffen über 15.000 Personen im Ghetto zusammen
. Sie konfrontieren die Bewohner mit einer nicht vorstellbaren Dimension von Unmenschlichkeit
.

3. Mai: Der Repräsentant des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Paul Dunant,
übernimmt den Schutz über das Ghetto und das Polizeigefängnis.
5. Mai: Die SS verlässt Theresienstadt.

8. Mai: Panzer der Roten Armee fahren durch Theresienstadt in Richtung Prag und
befreien das Ghetto.

10. Mai: Die Rote Armee übernimmt die Kontrolle über das Lager. Kampf mit einer
Typhus-Epidemie.

14. Mai: Eine zweiwöchige Quarantäne und ein Verbot, das Lager zu verlassen, werden
verhängt.

Ende Mai 1945: Die Repatriierung der ehemaligen Häftlinge beginnt. Die letzten Ghettoinsassen
verlassen Theresienstadt im August.38

Chronologie in Anlehnung an Wolfgang Benz: Theresienstadt. Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung
, München 2013, S. 269.

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