Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0206
der Tragaltar wohl in einer königlichen Werkstatt; eine Zweitverwendung der Bestandteile lässt sich ausschließen
; italienische und angelsächsische Einflüsse sind wahrscheinlich.

Dank dendrochronologischer Untersuchung gilt es als sicher, dass der Eichenholzkörper des Altars
aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts stammt. Der Porphyr für die in das Brett eingelassene Platte
dürfte in Ägypten abgebaut worden sein. Eine Röntgenanalyse hat zur Entdeckung von vier bislang
unbekannten Reliquienkammern geführt (Überreste von Heiligen waren auch in stationäre Steinaltäre
eingelassen). Weitere Erkenntnisse sind dem Einsatz der Computertomografie, Aufnahmen unter dem
Mikroskop sowie unter ultraviolettem Licht zu verdanken. Erörtert werden Konstruktion und Herstellungstechnik
, Feuervergoldung, Niello, Email, Technik und Werkzeug des Goldschmieds, schließlich
auch die Restaurierung des Tragaltars. Es wird deutlich, wie vorteilhaft sich geistes- und naturwissenschaftliche
Methoden ergänzen. Mit behutsamen Deutungen regen die Autoren künftige Forschungen an.
Sie rechtfertigen den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel: Derart breit angelegte interdisziplinäre Studien
„stellen über den Kenntnisgewinn am Einzelobjekt hinaus einen wichtigen Beitrag für das grundlegende
Verständnis" früherer Materialien und Techniken dar (S. 95).

Zu bedauern ist, dass viele der aussagekräftigen Makroaufnahmen ohne Maßstab geblieben sind und
die Anmerkungen wie Augentod wirken; dagegen ist das Literaturverzeichnis dreispaltig gesetzt, leserfreundlich
. Norbert Ohler

204


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0206