Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 13
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0013
0

2 cm

Abb. 3

Zapfen (unterer Abschluss) einer spätrepublikanischen Weinamphore (2./1. Jh. v. Chr.).

Erschließung Gewerbegebiet „Fischerrain" (Zeichnung: Heiko Wagner).

seille wurden die Amphoren auf flachbodige Flussschiffe umgeladen. Ihr Weg ging die Rhone
aufwärts und weiter in ihre Nebenflüsse. Mit einem Südwind konnten die Schiffe noch segeln;
häufiger musste jedoch gegen die Strömung gerudert, mit langen Stangen gestakt oder mithilfe
langer Seile getreidelt werden. Voraussetzung für das Treideln waren ausgebaute Uferpfade und
das Niederhalten des Baumbewuchses am Wasser. Auf dem Flussweg (auf der Saöne, dann auf
dem Doubs) kam man am keltischen Oppidum Vesontio/Besanqon vorbei bis Mandeure/Mathay
in der Burgundischen Pforte (in der keltischen Zeit Epomanduodurum). Im Einzugsbereich
des Jura ging hier das Wasser aus; man hatte ohnehin die Wasserscheide zwischen Rhone und
Rhein erreicht. Dort wurden die Amphoren auf Wagen umgeladen; ausgebaute Wege sind schon
für die keltische Zeit gelegentlich archäologisch nachgewiesen und auch schon für ältere Zeiten
vorauszusetzen. Im Elsass überquerte man die III; manche Amphoren wurden wohl zur Versorgung
der Siedlungen im Elsass weiter ill-abwärts transportiert. Die Hauptmenge erreichte jedoch
den Oberrhein mit der keltischen Großsiedlung Basel-„Gasfabrik" (heute Novartis-Areal,
am Hochufer des Rheins). Hier konnten die Weinamphoren wieder auf flachbodige Flussboote
umgeladen werden und den Rhein abwärts bis zur keltischen Siedlung Breisach-Hochstetten
transportiert werden. Dort angekommen mussten sie wiederum am Ufer entladen und mit Karren
weiter nach Osten ins Dreisamtal gefahren werden. Mit zunehmender Entfernung vom Erzeuger
, durch die geringere Transportkapazität von Flussbooten gegenüber großen Schiffen,
aufgrund des mehrfachen Umladens - und wohl auch der Besteuerung durch die Oberhäupter
der Stämme, deren Territorium passiert wurde - verteuerte sich der Wein natürlich immer mehr.
Ein Teil des angekommenen Weins wurde in der Siedlung Zarten „Rotacker" konsumiert. Das
Leergut - die Amphoren - wurden in der Siedlung und in ihrem Umfeld entsorgt. Leergut
wurde vom Händler nicht zurückgenommen und war auch kaum anderweitig verwendbar. Die
Scherben wurden gelegentlich dazu benutzt, feuchte Stellen in der Siedlung oder vielleicht auch
auf Feldwegen zu verfüllen und wieder begehbar zu machen.

13


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0013