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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 31
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Selbst wenn diese nicht mehr direkt gefördert wurde, so konnten die Bindungen bei Bedarf
genutzt werden.

Die Markgrafen von Baden handelten ähnlich, wenn auch in weniger ausgeprägter Form.
Eine Schenkung Rudolfs I. von Baden 1280 geschah ob amorem dilecti filii nostri Friderici
fratris domus Theutonice Jherosolimit(ane).53 Dieser Bruder Friedrich, dem vermutlich eine
wichtige Rolle im Zusammenhang bei der Übertragung zukam, ist sonst jedoch im Umfeld des
Freiburger Hauses nicht belegt.54

Wenn man die für die Kommende förderlichen Beziehungen zu niederadligen Geschlechtern
betrachtet, ergibt sich ein noch vielfältigeres Bild. Neben gemeinsame, standesübergreifende
Aktivitäten treten Einzelschenkungen, Schenkungen, die mit einem Ordenseintritt verbunden
sind, Witwenschenkungen als Sonderfälle und Käufe von ehemaligem Ordensgut. Insbesondere
anhand der Herren von Biengen lassen sich viele dieser Handlungsmöglichkeiten aufzeigen,
wobei nicht von Beginn an ein positives Verhältnis zwischen den Biengenern und dem Orden
geherrscht hatte. 1266 war Heinrich von Biengen in eine Auseinandersetzung mit der Kommende
verwickelt, in der gegen ihn und andere von Seiten des Basler Dekans sogar die Exkommunikation
verhängt wurde.55 Noch 1272 musste zwischen ihm und Freiburger Haus wegen strittiger
Güter geschlichtet werden.56 Anschließend traten Heinrich und sein Bruder Bertold jedoch als
Protektoren auf, indem sie 1290 oder früher ein Lehen des Klosters Murbach der Kommende
übertrugen, woran - wie gezeigt - auch die Herren von Osenberg beteiligt waren.57 In diesen
komplexen Verhältnissen wird deutlich, wie mehrere Personengruppen an einer solchen
Förderung beteiligt gewesen sein konnten. Bertold trat schließlich in den 1290er-Jahren sogar
selbst in den Orden ein.58 Die Unterstützung der Biengener setzte sich auch später fort, indem
Familienmitglieder Komture an verschiedenen Orten stellten.59 Die Familie von Falkenstein und
Neufalkenstein, die als Ministeriale in Diensten der Freiburger Grafen standen,60 zeichnen sich
durch einen ähnlichen Werdegang aus. Auch hier lassen sich ein anfänglicher Konflikt und eine
spätere Schenkung, bei der auch die Herren von Rötteln beteiligt waren, feststellen. Dazu kommen
Ordensmitglieder aus der Familie.61

Neben Einzelpersonen, wie Walter von Dürrheim 1280 und Burkard von Benzhausen 1288,62
gibt es zwei Witwen, die ihren Besitz der Freiburger Kommende übertrugen: 1271 schenkte
Adelheid, die Witwe des Ritters Hugo von Bergen, ihre Güter in bannis villarum Bergen et
Schafhusen65 dem Deutschen Orden pro remedio anime sepedicti HfugonisJ und zu ihrem eige-

53 FUB I, Nr. 325.

54 Es sei denn, es würde sich um Friedrich von Hachberg, den Sohn des Vetters Rudolfs I., handeln. Dieser
ist aber ansonsten erst ab 1298 als Bruder der Freiburger Kommende belegt, FUB II, Nr. 247.

FUB I, Nr. 211. Zum Hintergrund des Streits vgl. Hellmann (wie Anm. 3), S. 19f.

56 FUB I, Nr. 254.

57 FUB II, Nr. 93, 232 und 255.

58 FUB II. Nr. 247.

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Vgl. Heim (wie Anm. 5), S. 168.
Vgl. Butz (wie Anm. 15), S. 298f.

Konflikt: FUB I, Nr. 211; Schenkung: ebd., Nr. 263 und 332; Ordensmitglieder: ebd., Nr. 254, 318 und
332; FUB II, Nr. 247, 261 und 269.

62 Walter von Dürrheim: FUB I, Nr. 331; Burkard von Benzhausen: FUB II, Nr. 57.

Aufgrund älterer Flurnamen dürfte es sich hierbei um Königschaffhausen und Kiechlinsbergen handeln
und nicht wie von Hefele verzeichnet, jedoch im Nachtrag korrigiert, um Ober schaffhausen und Oberbergen
; vgl. FUB I, S. 213 und 429.

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