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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 47
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Abb. 4 Maria mit Kind und unterhalb von ihr zwei Männer, einer

davon mit Judenhut, auf einem Steinrelief in der Vorhalle
des Münsteraner St.-Paulus-Doms, 13. Jahrhundert (Domverwaltung
Münster, Foto: Dr. Michael Reuter).

Es sei immerhin mit einem Satz charakterisiert: Die nimbierte Maria (samt Jesuskind) hat da
zwei ihr ganz offenkundig unterlegene Männer unter den Füßen, und einer davon ist dabei eben
durch einen (nach oben hin mit einer Spitze versehenen) Judenhut gekennzeichnet. Auch im
Zusammenhang mit den zitierten Aussagen Lubrichs ergibt sich Interessantes. Sie bezieht sich

- Dreieinigkeit (1), in: das münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft 35 [1982], S.
239-242, hier S. 241, Abb.), bei der mehrere Juden (samt sie als solche kennzeichnenden Kopfbedeckungen
) unter einer Visualisierung der Trinität ihren Platz erhalten, und zwar (recht) direkt unter den beiden
sitzenden Gestalten, Gott Vater und Sohn (vgl. ebd., S. 242: „unter ihren Füßen dienen die bezwungenen
Feinde als Schemel"). Überdies lässt sich ein Blatt des Rheinauer Psalters (Zentralbibliothek Zürich, Ms.
Rh. 167, fol. 145v) vergleichen, das es mit dem Jüngsten Gericht zu tun hat (siehe Christoph Eggenberger:
Der Rheinauer Psalter - Fragen an ein Meisterwerk des 13. Jahrhunderts, in: Buchschätze des Mittelalters:
Forschungsrückblicke - Forschungsperspektiven. Beiträge zum Kolloquium des Kunsthistorischen Instituts
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vom 24. bis zum 26. April 2009, hg. von Klaus Gereon
Beuckers/Christoph Job st/Stefanie Westphal, Regenburg 2011, S. 181-191, hier S. 188, Abb. 5): „Der
apokalyptische Christus macht den Schluss des grandiosen Bilderzyklus", und zwar „zu Psalm 109"
(bzw. zu Psalm 110), und der Richter thront da über neun Personen zu seinen Füßen, von denen fünf
Judenhüte tragen (vgl. ebd., S. 191: Es „liest sich Vers 1 wie die Legende zum Bild ,[I]ch lege dir deine
Feinde als Schemel unter die Füße'"). Vgl. unten bei Anm. 56.

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