Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 66
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0066
Freiburg in die Krämerzunft einschrieb,37 hatte sie, die Tochter des damals bereits verstorbenen
Rudolf Rieher und der Veronica Briswerckin, 1566 geheiratet; im Mai war die Heiratsabrede
getroffen worden, in Gegenwart von Annas Stiefvater Altobristmeister Hans Millich, ihrer Brüder
Magister Paul und Rudolf Rieher, dieser später Kanoniker und Dekan des St. Leonhardstifts
zu Borsch im Elsass, ihres Schwagers Jakob Streit, Doktor der Rechte, und anderer Zeugen.38
Dürckenheimers Vogtrechnungen für Anna Maria Riepin haben sich erhalten; die dritte und
letzte (siehe Abb. 4) schließt mit dem 6. August 1583,39 nach dem Tod seiner Vogttochter: im
Steuerbuch des Jahres findet sich in der Rubrik Vogtkinder Steur zu Dürckenheimers Eintrag als
ihr Vogt der Randvermerk: todt.40

Das Inventar der Verstorbenen wurde Anfang November durch den geschworenen Unterschreiber
im Kaufhaus Georg Rieher aufgenommen, im Beisein des Magisters Rudolf Rieher,
des Crista Riep (für sich und seinen Bruder Stoffel, Hintersassen zu Freiburg und Ludwig Rieps
Brüder), und des Bastian Brun, Bürgers zu Saulgau und Ehevogt der Christina Rieppin - die
Genannten als Vertreter aller Erben - sowie mit Beistand der berufenen Bürgen, des Magisters
und Prokurators zu Rottweil Johann Bosch41 und der Brüder Hans und Rudolf Rieher, Freiburger
Hintersassen und Vettern des Magisters Rudolf.42 Ludwig Dürckenheimers Name fehlt bei
der Inventarisierung, er muss kurz zuvor ebenfalls verstorben sein. Sein Gewerft für 1583 hat er
zwar noch bezahlt; doch erscheint im folgenden Jahr in der Liste der Schmiedezunft unter den
Zunftwitwen Ludwig Türckenheimers frow mit 15 Schilling, deren Veranlagung dann 1585 auf
6 Schilling - für ein Vermögen von nur noch 25 Gulden - gemindert wurde.43

Mit der Aufnahme und Regelung von Dürckenheimers Nachlass - der Erlös aus der Vergantung
des Hausrats an drei Terminen im Mai 1585 diente auch der Begleichung seiner zahlreichen
Schulden, u.a. 20 Gulden an seinen Bruder Sixt44 - wurden drei nahestehende Personen als Vögte
der Witwe und der hinterlassenen Kinder Ludwigs, über die bisher weiter nichts bekannt ist,
beauftragt. Aus ihrer Abschlussrechnung von 1585 geht hervor, dass Ludwig Dürckenheimer
drei Mal verheiratet war: Rechnung 84 bis 85. Mein Rhuodolph Ryer,45 Paulus Denntzer unnd
Michel Bantzer allen dreyenn alle geordneten vögten weyland Ludwigen Turgckenheimers des
kanntenguessers seeligen nach tod gelassner wittibin dritter unnd letster ee, auch kinderenn
erster und annderenn ehee, umb alles unnser innemen unnd ußgebenn vonn monntags denn 29
monnats octobris anno etc. 1584 biß widerumb uff zeynnstag denn 9 julii anno etc. 1585 inn und

37
38
39

40
41

42

43

44

45

StadtAF, El A IIa Nr. 56 (1570), fol. 30r: taxiert auf 1 Pfund Gewerft.
Merkel (wie Anm. 27), S. 201.

StadtAF, Cl Pflegschaften 46 (Riep): (a) Papierlibell, 13.9.1578/30.8.1580; (b) Papierlibell, 30.8.1580/
27.3.1582; (c) 27.3.1582/6.8.1583.

StadtAF, El A IIa 1 Nr. 68 (1583), fol. lOv.

Magister Johann Bosch erscheint mehrfach auch als Präsident der Freiburger Studentenburse Collegium
Sapientiae. Universitätsarchiv Freiburg, A001 Nr. 787/788 (1559) und Nr. 791 (1560) sowie A104 Nr. 183
(1544) und Nr. 211 (1557).

Cl Erbschaften 225 (Riep) (Inventar über die Habe der verstorbenen Anna Maria Rieppin, aufgenommen
am 9.11.1583). Siehe auch die Reverse der verschiedenen Erbberechtigten mit weiteren Informationen in:
StadtAF, AI Xlli 1583 Oktober 31 etc.

StadtAF, El A IIa 1 Nr. 68 (1583), fol. 23r mit dem Vermerk dedit, Nr. 69 (1584), fol. 25v, Nr. 70 (1585),
fol. 32v.

Item Sixten Turckhenheymer inhaltt quittung betzaltt 20 gülden. StadtAF, C 1 Pflegschaften 60 (Türck-
heimer).

Rudolf Rieher, wohl der im Text bereits genannte Vetter des gleichnamigen Magisters, gehörte der Tu-
cherzunft an. StadtAF, E 1 A II a 1 Nr. 70 (1585; Tucherzunft): Rudolph Ryer 2 Pfund 10 Schilling.

66


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0066