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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0095
Der Ehe von Christian Berrolla mit Kränckels Adoptivtochter Maria Walburga und der
Übergabe der Werkstatt Kränckels an ihn stand nun nichts mehr im Wege. Er wurde in die
Schmiedezunft zum Ross aufgenommen und als Nachfolger Fillings zum Zunftschreiber gewählt
. Vom 1. August 1788 bis zum 30. Dezember 1790 führte er das Kassenbuch.43

Kränckel als Geometer

Joseph Kränckel verlagerte seine Tätigkeit zunehmend auf die Vermessung, zunächst im Auftrag
der Stadt Freiburg, dann aber auch für die vorderösterreichische Verwaltung. Bereits in seinem
Bewerbungsschreiben zur Meisterschaft in Augsburg hatte er seine Kenntnisse der Landvermessung
als Möglichkeit, seinen Unterhalt zu verdienen, erwähnt; die Augsburger Meister hatte er
aber hierdurch nicht beeindrucken können. In Freiburg waren seine Fähigkeiten nun gefragt. Kurz
nach seinem Eintreffen führte er 1754 die Neuvermessung der Fortifications-Güter durch, 1757
erhielt er von Bürgermeister Franz Xaver von Kreyssern den Auftrag, auch den Schlossberg neu
zu vermessen. Folgende Arbeiten, die sich erhalten haben, konnten ermittelt werden:

Entwurf/ des Bergß ob Freyburg, worauf/ ehemals die von der Cron Frankreich anfno] 1744
et. 1745 demolierte Schlösser und zugehörige Fortificationswercker gestanden auch 79 Juchert
in sich begriffen haben, wovon 65 Juchert roth illuminiert dene Statt Freyburg gemeinen Gueth
S.S.A. Ingleichen 8 Juchert an zwey Orthen denen P.P. Dominicanern S.S. B et C. dan auch 1
Juchert denen P.P. Charteysern S.S.D. und 6 Juchert denen P.P. Augustinern S.S.E., als ein vor
Zeiten erwissenes Eygenthum gegen Reversierung restituiert worden.

1756, Format 50,7 x 74,5 cm, Augustinermuseum Freiburg44 (siehe umseitig Abb. 2) und Generallandesarchiv
Karlsruhe45

Zu sehen sind auf diesem Teilgemarkungsplan die verschiedenfarbig gezeichneten Distrikte
, sechs Mühlen am Mühlbach im Grundriss, Straßen, Wege, Schlossweg mit Wegkreuz,
Schwabentor im Grundriss und Brunnen. Die Titelkartusche wird von Blumen- und Weinranken
mit Trauben umrahmt.

Die in Freiburg und Karlsruhe aufbewahrten aquarellierten Federzeichnungen unterscheiden
sich jedoch in ihrer Gestaltung. In der Karlsruher Fassung fehlen an beiden Rändern die
in der Freiburger Version gezeichneten Bäume. Der Name Joseph Kränckhel sowie die Datierung
1756 befinden sich im Freiburger Plan unter der Scala geometrica auf einer Bandschleife,
während im Karlsruher auf einer Schriftrolle Joseph Kränckhel, Feldmesser in Freyburg im
Breyßgau ohne Jahreszahl steht. Da beide Arbeiten zeitgleich entstanden sein müssen, ist die
in der Beschreibung der Karte des Generallandesarchivs Karlsruhe notierte Datierung 1779 auf
1756 zu korrigieren.

Der Freiburger Plan befand sich 1848 - nach einer Bemerkung am unteren Rand der Karte
- im Besitz des ehemaligen Kreisrevisors Franz Anton Geiges, zuvor von Regierungsrat Ferdinand
Stein46, der ihn wiederum von Prof. Dr. Heinrich Schreiber, dem bekannten Stadthistoriker

StadtAF, El B Ia 1 [4], Zunftrechnungen der Schmiedezunft zum Ross.

Augustinermuseum Freiburg, Kasten 78, D 34/087. Abgedruckt in: Stadt und Festung Freiburg, Bd. 1:
Karten und Pläne zur Geschichte der Stadtbefestigung, hg. von Josef Diel, Ulrich Ecker, Wolfgang
Klug und Rolf Süss (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 22/1), Freiburg
1988, S. 519.

Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA), H Freiburg 6.
Freiburger Adress-Kalender von 1835, S. 56.

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