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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 111
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Abb. 4 Villa Mez, Aufnahme von 1918 (Sammlung Lothar Flamm).

scher" Elemente auf Großbauten wie Hotels angewandt. Eine dieser malerischen Zutaten waren
die mit der Laubsäge hergestellten, in Musterkatalogen angebotenen Dekorationen, die dem
„Chalet"-Stil den Beinamen „Laubsäge(Ii)-Stil" einbrachten.

Die Bezeichnung des Bernshofs als „Chalet" ist durch die bei ihm angewandte Blockbauweise
gerechtfertigt. Der Blockbau mit seinen massiven Holzwänden aus liegenden Bohlen hatte
sich in den waldreichen Voralpen und Alpen entwickelt. Das Prinzip dieser Bauweise besteht
darin, dass Stämme als Rund- oder bearbeitet als Kanthölzer überkreuzend aufeinandergelegt
werden, was einen festen Verband, den „Block" schafft. Die Holzbauweise hatte für Berns einen
wesentlichen Vorteil gegenüber einem Massivhaus, wie es wenige Jahre zuvor der Geschäftsmann
Julius Mez mit verblüffend ähnlichem Aussehen oberhalb der Kybfelsenstraße in Günterstal
hatte errichten lassen (Abb. 4).

Die Baumaterialien konnten vorfabriziert werden, was dann an Ort und Stelle den Aufbau
beschleunigte. Und Berns hatte ein zusätzliches Motiv, den hölzernen „Chalet"-Typus zu bevorzugen
: Dem leidenschaftlichen Bewunderer der „Coniferen" musste der Werkstoff Holz ganz
besondere Sympathie einflößen.

Der Baumeister für den Bernshof, Josef Rusch, stammte aus Vorarlberg. 1857 in Bludenz
geboren, lernte er zunächst das Zimmermannshandwerk, wandte sich dann dem Bahnbau zu
und entwarf eine Bahnverbindung zwischen dem Montafon und Bludenz, fand aber keine Unterstützung
für die Realisierung. 1887 kaufte er ein Sägewerk in Tschagguns, im gleichen Jahr
erhielt er die Konzession als Baumeister und errichtete das „Montafoner Haus" für die Landesausstellung
in Bregenz, drei Jahre danach wurde er für Berns tätig.

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