http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0177
Abb. 2-4 In den 1950er-Jahren in Freiburg neu erbaute Alten- und Pflegeheime: Das Vinzentiushaus in
der Friedrichstraße, das Evangelische Stift in der Hermannstraße und das Heiliggeiststift in der
Deutschordensstraße (StadtAF, M 75/1 Pos. K. 3).
hielten und die Pflegesätze stetig stiegen.20 Die Heimleiter wiesen Flamms Vorwurf zwar von
sich, doch steht zu vermuten, dass bei ihnen durchaus Vorbehalte gegen Fürsorgeempfänger
bestanden.21 Verarmte ältere Menschen mochten als hilfswürdig gelten, allerdings wollte man
sie nicht unbedingt in der eigenen Nachbarschaft haben. Als zum Beispiel 1962 ein einfaches
Heim an das Heiliggeiststift der Allgemeinen Stiftungsverwaltung angegliedert werden sollte,
sprach sich der Direktor der Stiftungsverwaltung dagegen aus, weil er fürchtete, dass dies den
gehobenen Charakter des Stifts stark mindern würde.22
Trotzdem lehnte die Stadtverwaltung Angebote privater Gesellschaften oder gar einzelner
Personen, älteren Fürsorgeempfängern ein Heim zu bieten, immer wieder ab. Entweder waren
die angebotenen Objekte baulich oder aufgrund ihrer Lage ungeeignet, oder die Amtsmitarbei-
Rundschreiben der Liga der freien Wohlfahrtspflege, Arbeitsgemeinschaft Südbaden, 27.4.1955, StAF,
F 30/5-825; Schreiben des Wohlfahrtsamts, 23.5.1957, Sozialamt Freiburg, AZ 414-933; Badische Zeitung
, 16.4.1964; vgl. Echternkamp (wie Anm. 7), S. 226-228.
Entwurf zur Niederschrift über eine Besprechung mit den Heimleitern, 24.12.1957, StadtAF, D. So.
Generalia 141; Schreiben des Fürsorgeamts, 2.10.1961, ebd.
Stellungnahme der StiftungsVerwaltung, 25.7.1962, ebd.
177
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0177