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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 209
(PDF, 38 MB)
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zusammenhanglos und beanspruchen viel Platz. Gerne verzichtet hätte man auf Formulierungen wie
„Die Tätigkeit des Wohnens ist ein sozialer Prozess, der sich durch Kommunikations- und Handlungsvorgänge
auszeichnet, die u.a. mit Hilfe der Sachkultur realisiert werden [...]" (S. 255). Manche Passagen
erinnern an Lehrbücher der diversen Wissenschaften und führen zu weit. Der Verfasser scheint
eine Art „Lehrbuch der Montanarchäologie und Montangeschichte" anzustreben, was im Zusammenhang
mit Bergbau alles zu beachten ist und erforscht werden könnte oder müsste. Stattdessen hätte man
lieber einen Teil der Abbildungen auf der CD in das gedruckte Buch übernehmen und damit besser mit
dem Text verbinden können.

Das minimalistische Layout mit einheitlicher Größe der Überschriften und ohne Fettdruck in den
Texten erschwert etwas die Lesbarkeit. Es kam zu recht zahlreichen Druckfehlern, beim Schriftsatz stellenweise
zum Ausfall ganzer Worte und zu merkwürdigen Silbentrennungen. Angesichts von 548 Seiten
geballter Quellen und 3.530 (!) Fußnoten ist das jedoch zu verschmerzen. Ein Verzeichnis der Quellen,
eine umfangreiche Bibliografie aus vielen Wissensgebieten und ein Glossar mit bergmännischen und
geologischen Begriffen beschließen den Band. Eine CD mit Katalogteil (gute Geländedokumentationen
, Untertage-Beschreibungen der Einzelbefunde) und Tafeln liegt bei. Die Paperback-Bindung und
das optische Erscheinungsbild des gewichtigen Buches entsprechen leider nicht der Bedeutung des Werkes
. Besonders die Lagerstättenkarten der Erzgänge (Tafeln S. 2 und 5) hätte man sich am Beginn des
gedruckten Buches gewünscht. Vielleicht auch einen festen Einband - in jedem Fall aber eine bessere
Bindung (das Exemplar des Rezensenten zerfällt bereits). Es ist künftig dringend nötig, solche wichtigen
und grundlegenden Materialvorlagen angemessen zu fördern und zu finanzieren. Dem Autor ist für die
mühevolle Geländearbeit über und unter Tage und für seine Studien der Schriftquellen zu danken. Er
hat damit ein grundlegendes Werk geschaffen, das die Montangeschichte des Schauinslands in bisher
unerreichtem Umfang behandelt und neu bewertet. Es wird sicher Diskussionen und neue Forschungen
anregen. Heiko Wagner

Orts- und personengeschichtliche Literatur

Auf Jahr und Tag. Freiburgs Geschichte in der Neuzeit, hg. von Christiane Pfanz-Sponagel, R. Johanna
Regnath, Heinrich Schwendemann und Hans-Peter Widmann (Schlaglichter regionaler Geschichte 2),
Rombach Verlag, Freiburg 2015, 239 S., zahlr. Färb- u. S/W-Abb.

Bereits als der Vorgängerband des hier zu besprechenden für den Schau-ins-Land 133 (2014) rezensiert
wurde, konnten die Herausgeber auf dessen beeindruckend erfolgreichen Verkauf zurückblicken - nach
kaum einem halben Jahr auf dem Markt. Schon damals war die Fortsetzung der Reihe unter Beibehaltung
des bewährten Konzepts in Planung, als deren Ergebnis nun der zweite Band „Auf Jahr und Tag"
besprochen werden kann.

Abermals gehen die darin enthaltenen Aufsätze auf Vorträge zurück, die im Rahmen einer Ringvorlesung
präsentiert worden waren. Erneut dienen einzelne markante Daten der Stadtgeschichte als Aufhänger
, anhand derer das politische und geschichtliche Umfeld in Freiburg und, wo nötig und möglich,
auch im Reich oder sogar im europäischen Rahmen ausgeleuchtet wird. Die einzelnen Stichtage und
Wendepunkte wurden dieses Mal aus der neuzeitlichen Geschichte gewählt, und den Planern der Vorträge
und des Bandes gelang eine Auswahl, die auf ganz unterschiedliche Weise Faszination ausübt:
glanzvoll, wie der Einzug der habsburgischen Prinzessin Maria-Antonia im Rahmen der Reise zu ihrer
Hochzeit mit dem französischen Thronfolger Ludwig XVI. (1770); beklemmend, wie der Beitrag zur
Hinrichtung dreier „Hexen" in Freiburg (1599); spannend, wie die Geschichte der Stadt während des Bauernkriegs
(1525). Gelegentlich wurde Freiburg eher zufällig (Neben-) Schauplatz größerer historischer
Ereignisse, etwa beim Besuch des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1681) oder beim Treffen
des russischen Zaren, des österreichischen Kaisers, des preußischen Königs und des badischen Großherzogs
, die während des Kriegs gegen Napoleon im Jahr 1814 gleichzeitig in Freiburg Station machten. Es
werden wichtige erstmalige Ereignisse aufgegriffen, wie etwa die Inthronisation des ersten Freiburger

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