Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 210
(PDF, 38 MB)
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Erzbischofs (1827) und die Zulassung von Frauen zum Studium an der Freiburger Universität (1900). Ein
ausgesprochen wichtiger Aspekt der Stadtgeschichte ist die bauliche Entwicklung der Stadt. Ihr gelten
zwei der Beiträge: Einerseits zur Ära des Oberbürgermeisters Otto Winterer, der wegen seines visionären
Ausbaus der Stadt um 1900 bisweilen als der zweite Gründer Freiburgs bezeichnet wird, andererseits zum
nicht minder vorausschauenden Wiederaufbau der Stadt nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg
unter Federführung des damaligen Leiters des städtischen Hochbauamts Joseph Schlippe (ab 1948). Beide
, Winterer und Schlippe, formten das heutige Erscheinungsbild der Stadt in weiten Zügen. Geschichte
ist aber nicht nur glanzvoll, groß und schön, es gibt in ihr immer auch schreckliche und furchtbare
Ereignisse. Solchen gelten zwei weitere Beiträge über die Deportation der Freiburger Juden ins Lager
Gurs (1940), ein Kulminationspunkt nationalsozialistischer Gewaltherrschaft, und über die Stadt in den
Bombenangriffen des Ersten und besonders des Zweiten Weltkriegs.

Den Organisatoren der Vorträge und den Herausgebern der Reihe kann man ein glückliches Händchen
bei der Themenwahl zusprechen, das zu einem vielseitigen und durchweg gut lesbaren, spannenden
und schön und reich bebilderten Band Freiburger Geschichte geführt hat. Boris Bigott

Aufgeklärter Kunstdiskurs und höfische Sammelpraxis. Karoline Luise von Baden im europäischen Kontext
, hg. von Christoph Frank und Wolfgang Zimmermann in Verbindung mit Holger Jacob-Friesen und
Pia Müller-Tamm, Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2015, 280 S., zahlr. Färb- und S/W-Abb.

Weiterhin ziehen historische Sammlungen das Interesse der geisteswissenschaftlichen Forschung auf
sich: Neben Kloster-, Fürsten-, Gelehrten-, Schul- und Universitätsbibliotheken sind es museale, universitäre
und höfische Sammlungen, nicht zuletzt Kunstsammlungen, die zu ertragreichen Fragestellungen
einladen. Sie werden daher in den letzten Jahren in Ausstellungen, Tagungen, Erschließungs- und Di-
gitalisierungsprojekten sowie in entsprechenden Publikationen gründlicher untersucht und aus unterschiedlichen
Blickwinkeln beleuchtet. Das vorliegende Beispiel, die von Christoph Frank und Wolfgang
Zimmermann in Verbindung mit Holger Jacob-Friesen und Pia Müller-Tamm herausgegebene Sammlung
von 21 Aufsätzen, stellt eine von zwei anspruchsvollen Veröffentlichungen dar, die zur Großen Landesausstellung
„Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden" 2015 in Karlsruhe erschienen sind. Der
Aufsatzband wird ergänzt durch einen Katalogband und online publizierte Informationen zur Korrespondenz
der badischen Markgräfin. Der Aufsatzband ist in vier thematische Schwerpunkte unterteilt: (1)
Regionalität und europäischer Horizont, (2) Kennerschaft und künstlerische Praxis, (3) Kunstmarkt und
Geschmacksbildung und (4) Repräsentation und Ästhetik. Angesichts der Materialfülle kann im Folgenden
nur anhand von Beispielen und damit nicht in der wünschenswerten Vollständigkeit auf den Inhalt
und die Vorzüge der Veröffentlichung eingegangen werden. Um den Ansatz der Publikation wenigstens
einigermaßen angemessen vorzustellen, wird daher hier stellvertretend für die übrigen Teile, der Schwerpunkt
„Regionalität und europäischer Horizont" etwas ausführlicher betrachtet.

Diesen ersten Teil eröffnet Wolfgang Zimmermann mit seinem Beitrag über „Politische Allianzen
- Herrschaftliche Konkurrenzen - Kulturelle Ambitionen" und blickt dabei auf „das Oberrheingebiet in
der Mitte des 18. Jahrhunderts" mit einem „Fixpunkt" auf den Jahren um 1750. Neben Karoline Luise
steht ihr Mann, Markgraf Karl Friedrich von Baden, im Zentrum der Überlegungen. Wie Zimmermanns
Aufsatz sind auch die Ausführungen von Wilhelm Kreutz über die „Aufklärung am Oberrhein - Institutionen
, Sozietäten, Personen" von über die Ausstellung hinausgehendem landes- und kulturgeschichtlichem
Interesse. Dabei werden die lokalen Bezüge u.a. zu Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Emmendingen
und Straßburg die an der Geschichte des Oberrheins und des Breisgaus Interessierten besonders ansprechen
. Persönlichkeiten wie Johann Daniel Schöpflin, Johann August Schlettwein, Johann Lorenz Böckmann
, Johann Georg Schlosser, Johann Georg Jacobi, Joseph Anton von Rieger, Johann Caspar Ruef,
Karl Schwarl, Johann Georg Anton Sauter, Gottlieb Konrad Pfeffel, Isaak Iselin, Johan Caspar Lavater,
Johann Ehrmann, Johann Lorenz Blessig oder Heinrich Leopold Wagner und Johann von Türckheim -
viele von ihnen im Kontext freimaurerischer Netzwerke vorgestellt - lesen sich wie ein Who's who der
badischen Aufklärung; sie mögen hier den Fokus dieses Artikels veranschaulichen. Den Briefverkehr der
Karoline Luise von Baden „Zwischen Sankt Petersburg und Philadelphia" stellt Thorsten Huthwelker am

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