Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 219
(PDF, 38 MB)
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Diese Erkenntnis führte zu dem hier anzuzeigenden Ergänzungsband. Er besteht aus zwei Teilen:
Biographien I und Biographien IL Zwischen beide ist ein Abbildungsteil mit 25 Bildtafeln eingeschoben.
Ein Literaturverzeichnis und ein Register, das auf über fünfzig Seiten beide Bände erschließt, runden den
nahezu doppelt so starken Kommentarband mit den alphabetisch geordneten Biographien ab.

Die Bezeichnung „Biographie" als Beschreibung von Lebensläufen kann eigentlich nur für den zweiten
Teil des Bandes gelten. Darin stellt Hans Schadek 17 markante Persönlichkeiten aus dem Freiburger
Stadtgeschehen vor, darunter Konrad Stürzel (Kanzler Maximilians), Junker Hans von Baldeck (Rat am
Ensisheimer Hofgericht), den Buchhändler Hans Herlin und Graf Konrad III. von Tübingen. Es gelingen
ihm lebendige Porträts, die dazu anregen, die entsprechenden hendel im „Geschichtbuch" nachzuschlagen
.

Ganz anders dagegen der erste Teil der Biographien, der auf nahezu 300 Seiten 84 Personen genauer
vorstellen sollte, die Zasius bzw. seine Nachfolger erwähnen. In gewiss langer, mühsamer Kärrnerarbeit
sammelte hier Rosemarie Merkel alle archivalischen Belege zu den einzelnen Namen, zu deren Herkunft,
familiärem Umfeld, Beruf und öffentlicher Ämterlaufbahn, den Besitz- und Eigentumsverhältnissen
usw. usf. Aber das Aneinanderreihen von Informationen über eine Person macht noch keine Biographie.
Die Einzelbelege bleiben allzu oft nebeneinander stehen, ohne inneren Zusammenhang. Der Leser wird
nicht zum Lesen angeregt, sondern höchstens zum Nachschlagen der Belege. Und er ist lediglich dafür
dankbar, dass ihm diese mühsame Arbeit im Stadtarchiv, Universitätsarchiv und Erzbischöflichen Archiv
abgenommen wird.

Aus der Nachrichtenflut hebt sich erstaunlich oft die überragende Stellung heraus, die das Freiburger
Münster im Gemeinwesen der Stadt gespielt hat. Stiftungen für Messen und Jahrtage, Altarpfründen und
Kapellen, Teilhabe an der Marienbruderschaft oder die Münsterpflegschaft zeugen von der engen Verbundenheit
einzelner Familien mit ihrem Münster. Bis heute halten einige Namen der Chorkapellen die
Erinnerung an sie fest: Heimhofer, Lichtenfels, Locherer, Snewlin, Stürzel oder Villinger. Deren Namen
spielen auch im „Geschichtbuch" von Ulrich Zasius eine große Rolle. Und sie erhalten über den Kommentarband
ganz konkrete Rollen als Ausbürgerpfleger, Baumeister, Gutleuthauspfleger, Kaufhausherren,
Mühlenmeister, Pfleger, Spitalpfleger, Zunftmeister usw. Kurzum: ein farbenfrohes Bild aus der Rechtsund
Verwaltungspraxis des Spätmittelalters. Eugen Hillenbrand

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