Freiburger historische Bestände - digital

Das Gebäude der Periode II entspricht, ausgehend von den Fundamenten, den Bauten, die
in der Forschung als Portikus-Risalit-Anlagen angesprochen werden.21 Diese Anlagen werden
meist als eigener Typ betrachtet, obwohl der Portikus-Risalit-Teil verschiedener Klassifikationen
als architektonische Erweiterung des Hallenbaus gesehen wird. Er wird dabei vom Reihentyp
unterschieden, bei dem die Räume entlang des Portikus hintereinander angeordnet werden.22

Dass es sich bei dem Merdinger Villenhauptgebäude um eine jener Anlagen handelt, bei
denen Portikus und Risaliten an einen bestehenden Hallenbau angesetzt wurden, ist unwahrscheinlich
. Eine Baufuge ist bei den Kiesfundamenten nicht zu erkennen und die Fundamente
der Risaliten und des Hauptbaus sind identisch, weshalb Hauptbau, Portikus und Risaliten in
einem Zuge errichtet worden sein dürften.

Das Hauptgebäude und die Funktion seiner Räume

Im Folgenden werden die Räume der Anlage aus Periode II beschrieben und es wird auf deren
mögliche Funktion eingegangen. Zur Vereinfachung wurden die Räume des Gebäudes
durchnummeriert (Abb. 5).

Abb. 5 Ergänzter Grundrissplan der Periode II mit Raumnummern der

Beschreibung (Zeichnung: Tobias Janouschek).

Karl Swoboda: Römische und romanische Paläste, Wien 31969, S. 77-85, zuerst überblickend. Unter
anderem auch bei Block (wie Anm. 4), S. 48f. und 57-62; John T. Smith: Roman villas: a study in social
culture, London 1997, S. 117-129; Rind (wie Anm. 2), S. 245.

Smith (wie Anm. 21), S. 24; Fridolin Reutti: Römische Villen in Deutschland, masch., Diss., Marburg
1975, S. 67.

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